Biologische Psychologie II – Das lernende und erinnernde Gehirn
Aufgabe 1
Wie unterscheidet sich die primäre Wahrnehmung einer Berührung von der primären
Wahrnehmung eines Geruchs in der zentralnervösen Verarbeitung. Beschreiben Sie
bitte zunächst die jeweiligen Prozesse und anschließend die Unterschiede.
Im Gegensatz zu der Wahrnehmung von Gerüchen findet die Verarbeitung der
Wahrnehmung einer Berührung rein auf dem Cortex statt. Der Geruchssinn wird als einziges
sensorisches System außerhalb des Gehirns empfangen und extern am Riechkolben
bearbeitet, bevor die resultierende Landkarte auf den olfaktorischen Cortex übertragen wird.
Jeder unserer Sinne, sei es Sehen, Hören, Schmecken, Fühlen oder eben Riechen wird als
solche sensorische Landkarte im Gehirn wiedergegeben, im Folgenden soll zuerst auf die
somatosensorische Landkarte des Tastens eingegangen werden bevor der Unterschied zu,
der des Riechens ersichtlich gemacht werden kann.
Der somatosensorische Cortex, der auf dem Gyrus postcentralis des Parietallappens
liegt, beinhaltet den somatosensorischen Homunculus, eine verzerrte Abbildung aller
fühlenden Körperregionen eines Menschen. Diese Verzerrung entsteht durch eine
verschieden hohe Anzahl von Rezeptoren an der Haut, die aber auf der Landkarte des
sensorischen Homunculus äquidistant also gleich entfernt zueinander liegen, ergo
erscheinen beispielsweise Lippen, Handflächen und Geschlechtsorgane aufgeblähter als
andere Körperteile mit weniger Rezeptoren. Sobald nun einer dieser Rezeptoren von außen
gereizt wird, läuft dieser Reiz im Rahmen der synaptischen Signalweiterleitung durch das
periphere Nervensystem weiter bis zur Medulla oblongata und in den sensorischen
Thalamus, der diesen wiederum an die somatosensorischen Assoziationsareale weiterleitet,
um eine angemessene Reaktion einzuleiten.
Die Karte des Geruchsinns entsteht wie angesprochen auf dem Riechkolben (Bulbus
olfactorius) über das Aufnehmen von chemischen Informationen, also Gerüchen, an
olfaktorischen Zellen der Riechschleimhaut an den Naseninnenseiten. Trifft ein Geruch auf
diese olfaktorischen Zellen wird er dort als Reiz angenommen, wo ein passender Rezeptor
sitzt und bis zum Bulbus olfactorius weitergeleitet, hier werden sogenannte Glomeruli
aktiviert, die auf einzelne Duftstoffe reagieren und ein Muster widerspiegeln, dass für jeden
Geruch einzigartig ist, dies führt zum Entstehen der Geruchslandkarte, die an das Gehirn
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