Der folgende Aufsatz erläutert die Rolle des Individuums in der Gesellschaft auf der Basis der
Romane „1984“ von George Orwell aus dem Jahr 1948 und „der Report der Magd“ von Margaret
Atwood aus dem Jahr 1985. Hierbei liegt der Fokus der Abhandlung auf der Individualität, der
unterdrückenden Gesellschaftsstruktur und dem Ende der dystopischen Romanen.
Es zeigen sich Parallelen zwischen den Dystopien hinsichtlich der Rolle der Individualität.
Individualität ist die einzigartige Welt des Bewusstseins jedes Menschen und die
Unvergleichbarkeit jeder Person. Also ist Individualität das Anderssein eines jeden Individuums.
Der französische Schriftsteller Henri Standhel sagte „Anders zu sein erzeugt Haß“. Dieses Zitat
ist gut auf die totalitären Gesellschaftssysteme übertragbar, da es hier den Bürgern nicht gestattet
ist, eigene Gedanken/Meinungen oder ein erfülltes und privates Leben zu haben bzw. zu führen.
In George Orwells „1984“ wird dies von der sogenannten „Geheimpolizei“ überwacht. „Wie oft
und nach welchem System die Geheimpolizei sich in einen Privatapparat einschaltete, blieb der
Mutmaßung überlassen. Es war sogar möglich, daß jeder einzelne ständig überwacht wurde.“ Die
Augen in „der Report der Magd“ überwachen parallel zu „1984“ gesetzwidriges Verhalten. „Ich
habe keine Meinung, sage ich“. Hier kann man historisch kontextualisieren und die Ein- bzw.
Beschränkung der Meinungsfreiheit in einem Regime, mit der Zeit des Nationalsozialismus
vergleichen. Auch der Nationalsozialismus wird beispielsweise aus diesem Grund als totalitäres
Regime bezeichnet. „Vom ich zum WIR“. Die Historikerin Hannah Arendt schreibt hierüber in
ihrem Buch „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ und erläutert ein spezifisches Merkmal
des Totalitarismus: [Die] direkte Abhängigkeit, die sich […] darin ausdrückte, dass nicht der
Vollzug von Befehlen, die von […] jener Instanz erlassen sein mochten, sondern das „Vollziehen
des Willens der Führung“ über Rechtmäßigkeit oder Rechtswidrigkeit einer Handlung entschied,
war real wirksam […]“. Die Individualität wird also durch das Andersseins einer jeden Person
bestimmt. In totalitären Herrschaftssystemen existiert jedoch ein bestimmter Hass gegen dieses
Anderssein. Aus diesem Grund wird der Bevölkerung das recht auf Meinungsfreiheit entnommen
und die Masse soll eine einfache Gleichheit entwickeln, sodass der Staat bessere Kontrolle über
diese bekommt.
Weitere Parallelen zeigen sich in den Gesellschaftsstrukturen von Ozeanien und Gilead in beiden
Werken. Im Roman „1984“ wird die Welt in drei unterschiedliche Machtblöcke aufgeteilt. Die
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