1. Einführung
Im Zetrum der Sozialpsychologie steht der soziale Ein uss
Sozialer Ein uss = Die Wirkung, die durch das Verhalten anderer Menschen oder deren bloße Anwesenheit auf Emotionen,
Gedanken, Einstellungen oder Verhalten bei Dritten verursacht wird.
Bsp: Alkoholkonsum —> bei Freunden / bei Oma / in der Kirche
Sozialpsychologie = Wissenschaftliches Studium der Art und Weise, wie unsere Emotionen, Kognitionen und unser aller
Verhalten durch die vorgestellte oder tatsächliche Anwesenheit anderer Menschen beein usst wird.
1. Die Macht sozialer Interpretation
Sozialpsychologen beschäftigen sich damit, wie Menschen durch ihre Interpretation ihres sozialen Umfelds beein usst
werden.
Interpretation = Darunter versteht man die Zuschreibung von Bedeutungen für Phänomene im sozialen Umfeld.
> SP müssen erkennen wie Menschen ihre Umwelt subjektiv erleben oder deuten (objektive Merkmale sind weniger relevant)
> SP müssen durch die Augen ihrer Mitmenschen schauen
2. Sozialpsychologie vs. Soziologie
Sozialpsychologie = Versucht Allgemeingültigkeit Gesetze in der Natur des Menschen zu ergründen unabhängig von der
Kultur oder sozialen Schicht
Z.B. Neigen frustrierte Menschen häufiger zu gewalthaltigen Verhalten
Soziologie = Untersucht das Verhalten von Gesellschaften und sozialen Gruppen/ Schichten
Z.B. Ernähren sich Juden gesünder als Christen?
3. Sozialpsychologie vs. Persönlichkeitspsychologie
Sozialpsychologie = Achtet auf das Individuum in einer sozialen Situation (soziales Um eld).
Persönlichkeitspsychologie = Achtet auf individuelle Unterschiede, also diejenigen Aspekte der Persönlichkeit, die uns
voneinander unterscheiden.
3.1 Macht sozialer Ein üsse
Fundamentaler Attributionsfehler = Die Tendenz, das Verhalten von Menschen, die man beobachtet, auf ihre Persönlichkeit
zurückzuführen und situationsbedingte Faktoren zu vernachlässigen.
Bsp: Mutter schlägt ihr Kind im Supermarkt —> Situative Umstände werden unterschätzt und der Persönlichkeit des
Individuums zugeschrieben
=> Die Erklärung, dass die Personen mit Makeln behaftet sind, hilft uns selbst als Rechtfertigung, dass man sich selbst so nie
verhalten würde (Eigenschutz)
● Menschen tendieren dazu, auf komplexe Fragen einfache Antworten zu suchen => Folge: wir werden anfälliger für soziale
Ein üsse
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,3.1.1 Experiment - Wall-Street-Experiment
● In einem Studentenwohnheim wurden Studierende gebeten ihre Kommilitonen anhand ihrer Persönlichkeit einzuteilen, ob
sie eher kooperativ oder konkurrenzorientiert sind
→ 2 Gruppen (Konkurrenzorientierte und kooperative Studierende)
● Anschließend wurde innerhalb der Gruppe gebeten ein Spiel zu spielen, das man entweder kooperativ (mittlerer Gewinn
für alle Spieler) oder konkurrenzorientiert spielen kann (hoher Gewinn für den konkurrenzorientierten Spieler und niedriger
Gewinn für den kooperativen Spieler)
● Ebenso wurde das ansonsten komplett identische Spiel den Studierenden einmal als „Wall-Street-Spiel“ oder als
„Gemeinschaftsspiel“ vorgestellt
→ 2 Gruppen („Wall-Street-Spielgruppe“ und „Gemeinschaftsspielgruppe“)
Ergebnis
● Persönlichkeit hatte eine untergeordnete Rolle auf die Spielstrategie
● Entscheidend über die Wahl der Strategie war der situative Umstand des eher nebensächlich wirkenden Spielnamens
→ Der Spielname suggerierte den Spielern, wie sie sich verhalten sollten
● Der Name vermittelt die soziale Norm bezüglich des dieser Situation angemessenen Verhaltens
→ Bestätigung des fundamentalen Attributionsfehlers
4. Behaviorismus
= eine Richtung der Psychologie, die annimmt, dass lediglich die belohnende bzw. bestrafenden Reaktionen des Umfelds
berücksichtigt werden müssen, um das Menschliche Verhalten zu verstehen. ( Genauer: Zusammenhang zwischen dem
eigenen Verhalten und der belohnenden/ bestrafenden Konsequenz des Verhaltens)
Bsp: Autoverkäufer und bester Freund fragen „Wie geht es dir?“
→ Grundsätzlich positiv, dass sich jemand nach einem erkundigt, aber warum?
● Autoverkäufer will Auto verkaufen und versucht sich einzuschleimen Bester Freund erkundigt sich nach dem Be nden
—> Subjektive Zustände wie Denken und Fühlen werde vernachlässigt, wodurch der Ansatz nicht alle
Verhaltensweisen erklären kann
,5. Grundlegende menschliche Motive des Menschen
Menschen sind Komplexe Organismen, deren Verhaltensweisen und Gedanken gleichzeitig und mitunter überschneidenden
Motiven folgen.
1. Motiv: Bedürfnisse, mit sich selbst zufrieden zu sein.
2. Motiv: Bedürfnis realistisch zu sein.
—> Beide Motive können in unterschiedliche Richtungen gehen (Bsp: Lyndon B. Johnson im Vietnam Krieg)
—> Wenn beide Motive in unterschiedliche Richtungen ziehen, können die tiefsten Einblicke in den Menschen gewonnen
werden
6. Das Bedürfnis nach einem positiven Selbstbild
Menschen haben ein starkes Bedürfnis sich selbst attraktiv, komplett, klug und anständig wahrzunehmen
= hohes Selbstwertgefühl
● Menschen neigen dazu, zugunsten eines positiven Selbstbildes die soziale Umwelt als verzerrt wahrzunehmen
—> Um ein pos. Selbstwertgefühl zu haben suchen wir nach anderen Gründen, warum unser Verhalten richtig war.
—> Die Selbstrechtfertigung hilft für Dinge, für die wir leiden mussten
Bsp.: Studienverbindung Amerika
● um aufgenommen zu werden, muss man oft schmerzhafte Prüfungen erdulden
—> Damit das Leiden nicht umsonst war, verzerrt man Erinnerungen. Positives wird hervorgehoben und Negatives wird
verdrängt
=> Umso mehr man für etwas leiden muss, umso stärker sind die Verzerrungen
, 2. Methodik
1. Sozialpsychologie, empirische Wissenschaft
● Sozialpsychologen befassen sich mit Problemen, denen wir alle in unserem täglichen Leben begegnen!
—> Es besteht die Gefahr, dass wir beim Lesen von Studienergebnissen überschätzen, dass wir die Resultate der
Forschung eigentlich hätten genau so vorher sagen können.
Rückschaueffekt = Die Neigung, dass Menschen überschätzen, inwieweit sei ein Ereignis hätten voraussagen können,
nachdem es sich bereits ereignet hat
Ursache:
● in der Sozialpsychologie kann man die Studienergebnisse mit eigenen Erfahrungen/ Erinnerungen verknüpfen. (Was in
den anderen Wissenschaften nicht der Fall ist)
2. Formulieren von Hypothesen und Theorien
● Forschung beginnt mit einer Vermutung oder einer Hypothese, die Wissenschaftler überprüfen wollen
● Es werden immer neue Theorien zur Ursache bereits beobachteter Verhaltensweisen aufgestellt (da neue Studien auf alte
Forschungsergebnisse zurückgreifen und so auch alte Fehler ausgeschlossen werden können)
—> Bei der Wahl eines passenden Forschungsdesigns ist es wichtig die passende Methode für die passende Hypothese zu
wählen
—> Forscher müssen Daten sammeln um ihre Hypothese zu bestätigen
3. Beobachtungsmethode
= Technik, mit deren Hilfe Forscher Menschen beobachten und Messungen oder Eindrücke protokollieren, die sie aus ihrem
Verhalten generieren. (Wichtig ist Unvoreingenommenheit)
3.1 Ethnographie (Bsp: Fore Studien von Ekman)
= Die Methode, mit deren Hilfe Forscher versuchen, unabhängig von möglichen eigenen vorgefassten Meinungen einer
Gruppe oder Kultur durch die Beobachtung von innen heraus zu verstehen
—> Ziel ist es Gruppenprozesse zu verstehen, indem man die Aktion sieht
3.2 Dokumentenanalyse
= Um Erkenntnisse über wissenschaftliche Fragestellungen zu bekommen, können Forscher auch
gesammelte Dokumente oder Archive einer Kultur begutachten. (Höhlenmalerei, Schriftrollen)
—> Für die Dokumentenanalyse ist eine detaillierte De nition der zu untersuchenden Konstrukte von großer Bedeutung
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