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Zusammenfassung LE1, Modul 1B

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Das ist der erste Teil des Moduls 1B. Dieses ist vollständig und behandelt den Reader LE1 "Sozialisation". Hier erhältlich ist auch LE2 " Bildung, Differenzen und Ungleichheiten", als Zusammenfassung, ohne Kapitel 6.

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  • September 4, 2024
  • 16
  • 2024/2025
  • Summary
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Zusammenfassung 1B Sommersemester 2024 / Pia Stegemann




LE1 Sozialisation – Eine Einführung. Popp, Tillmann, Melzer,
Jansen (Gekürzt)


1 Sozialisation – was ist das?
 Bestimmter Bereich der sozialen Realität, der weder sinnlich direkt fassbar,
noch dinglich greifbar ist, aber dennoch existent.
 Definition sollte so Präzise wie möglich sein. Weitgehendes Einverständnis,
welche Ereignisse, Faktoren und Prozesse dazu gehören, und welche nicht.
 Definition von Sozialisation nach dem „Handbuch der Sozialforschung“
(Geulen/ Hurrelmann 1980, S.51):

„[…] als der Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in
wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen
und materiellen Umwelt. Vorrangig thematisch ist dabei..., wie sich der
Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet“


 Gesamtheit aller Umweltbedingungen, die auf die Subjektentwicklung
Einfluss nehmen
 Hierbei sind alle Umweltfaktoren gesellschaftlich durchdrungen /
beeinflusst.
 Trifft ebenso für die physisch-materiellen Bedingungen zu (Spielzeug
wird entwickelt, verarbeitet, etc.)
 Schlagwörter zu Umwelt: Erziehungsstil, Wohnumfeld, Arbeitsplatzsituation
 Es geht um die Gesamtheit der gesellschaftlich vermittelten Umwelt in
ihrer spezifischen Bedeutung für die Entwicklung der Persönlichkeit.


1.1Persönlichkeit und Umwelt: zum Charakter des Sozialisationsprozesses
 Im Zentrum des Sozialisationsprozesses steht die Entwicklung und
Veränderung der menschlichen Persönlichkeit
 Sozialisation lässt sich dementsprechend nur definieren, wenn der
Persönlichkeitsbegriff mit einbezogen wird.
-> Persönlichkeit soll sein (grob): spezifisches Gefüge von Merkmalen,
Eigenschaften, Einstellungen und Handlungskompetenzen, entstanden
aus der biologischen Lebensgrundlage des Menschen, d.h.:
Erfahrungen.
 Neben äußerlich beobachtbaren Verhaltensweisen also auch
innerpsychische Prozesse, Zustände, Gefühle und Motivation, ebenso
wie Wissen, Sprache und Werthaltung.
 Sozialisationsforschung soll aufzeigen, in welchem Verhältnis innere und
äußere Realität zueinander stehen.
 Unterschiedliche Ausprägungen des psychischen Gefüges = Individualität
 Sozialcharakter = Ist signifikant sozialen Gruppen gemeinsam, Produkt der
Erfahrungen dieser Gruppe.

, -> Dadurch können wir Menschen in Klassen, Gruppen, Völker und
Nationen unterteilen (wobei ich hier anmerken möchte, das es auch
staatsbezogene oder gar natürliche Grenzen gibt, die Menschen zu einer
Unterscheidung bringen)
 Genese der Persönlichkeit im Sozialisationsprozess läuft zugleich auf
Vergesellschaftung und Individuation hinaus.
 Die Sozialisationstheorie soll beide Dimensionen der
Persönlichkeitsentwicklung systematisch erfassen.
 Sozialisation wird hier als aktive Aneignung von Umweltbedingungen
gesehen, nicht das sozial-deterministische Modell der einseitigen Prägung
der Umwelt auf den Akteur.
Konkurrierende Sozialisationstheorien:
a) Biologistische Auffassung, geht von einer genetisch fixierten „anläge“ aus.
b) Idealistische Auffassung, Subjektwerdung des Menschen sei der
erfahrungswissenschaftlichen Analyse nicht zugänglich und nicht auf
gesellschaftliche Bedingungen zurückzuführen, sondern ein immanenter Prozess
der psychischen Entfaltung, der bestenfalls geisteswissenschaftlich-verstehend
beschrieben werden kann. „Idealistischer Individualismus“.
c) Pädagogisch-Reduziert, die bewusste erzieherische Interaktion steht im
Zentrum, Peer-Groups und andere Einflussfelder bleiben am Rand.


1.2Ebenen und Phasen: zur Struktur des Sozialisationsprozesses (S.21)
 Gliederung des Sozialisationsfeldes in gesellschaftlichen Ebenen:
-> Begriffliche Erfassung, welche Zwischenstufen eine Vermittlung
zwischen Persönlichkeit und Gesamtgesellschaft vorstellbar ist


Ebenen des Sozialisationsprozesses:
 Die Gesellschaft tritt nie in ihrer Totalität und Komplexität dem Individuum
gegenüber
 Das Individuum bewegt sich in konkreten sozialen Umwelten, die
wiederum in größeren Zusammenhängen eingebunden sind
 Gefüge von Abhängigkeiten
» Eltern wirken auf ihre Kinder ein. Wie das passiert, hängt aber
auch von den Einflüssen ab, die auf die Eltern wirken:
Arbeitsplatz, Belastung innerhalb der Familie, etc.
» Diese gesamtgesellschaftlichen Prozesse können durch
veränderte Bedingungen (wie eine verkürzte Arbeitszeit)
beeinflusst werden, was wiederum eine längerfristige historische
Entwicklung nach sich ziehen kann (Mütter gehen arbeiten, etc.)
» Gesellschaftliche Strukturveränderungen wirken dadurch auch
indirekt auf die Interaktion zwischen den Eltern und Kindern ein,
damit auch auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes (vgl.
Geulen 1973, S. 89).
 Soziale und Ökonomische Grundstrukturen einer Gesellschaft beeinflussen
daher den Sozialisationsprozess
 Allerdings nicht direkt, sondern durch die Vermittlung über familiale
Lebensbedingungen oder elterliches Handeln, im Kindergarten, etc.

,  Sozialisationsbedingungen wirken alle auf das Heranwachsende ein, ihr
Konkretheitsgrad und Verhältnis zueinander ist aber vorerst ungeklärt.


Strukturmodell der Sozialisationsbedingungen (Geulen/Hurrelmann 1980, S.
64)
 Soll Darstellen, in welchen systematischen Beziehungen die verschiedenen
Faktoren und in welcher Weise sie, direkt oder indirekt, auf die
Persönlichkeitsentwicklung wirken.
 Vorarbeiten gab es von vielen Autoren, Geulen und Hurrelmann führen
diese fort
 Es werden vier Ebenen des Sozialisationsprozesses unterscheiden und
diesen verschiedene Komponenten zugeordnet.
 Das Modell dient als „Vorsortierung“ der wichtigsten Faktoren des
Sozialisationsprozesses und ist noch keine Sozialisationstheorie, sondern
ein pragmatisches Raster für die weitere Theoriebildung.




1) Zentrale Beobachtungsperspektive, Entwicklung der Individuen, die
Herausbildung von Persönlichkeitsmerkmalen und um Erfahrungsmuster
und Einstellungen, Wissen und emotionale Strukturen -> All das leistet
seinen Beitrag, um das Subjekt Handlungsfähig zu machen. Der Erwerb
vollzieht sich im gesellschaftlichen Austausch, also in der Interaktion mit
anderen Individuen. Bei der Interaktion wirken andere auf ihn ein,
allerdings verändert er seine dingliche Umwelt auch
2) Interaktionen und Tätigkeiten, die überwiegend in Institutionen stattfinden
(Kindergarten, Schulen, Betriebe).
3) Die Institutionen sind damit die dritte Ebene, wobei es solche gibt, die
ausschließlich zum Zwecke der Sozialisation eingerichtet sind (Schulen,
Kindergärten) und solche, deren Hauptaufgabe eine andere ist und die
Sozialisation „nebenbei“ erledigt wird (Betriebe).
4) Die vierte Ebene ist dann das gesamtgesellschaftliche System, in deren
Zusammenhang sich Veränderungen institutioneller Strukturen und
Bedeutungen vollziehen.

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