Zusammenfassung IT - Architekturmanagement eines Unternehmens
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Course
IT Architekturmanagement
Institution
AKAD University
In dem Lernzettel bzw. der Zusammenfassung wird ein breiter Fächer des IT-Architekturmanagements eines Unternehmens erläutert. Von der Architektur an sich bis hin zu Übersichten, Projektmanagement und -planung.
Lernziele: - Was bedeuten die Begriffe „IT-Unternehmensarchitektur“, „Enterprice Architecture
Management“ und „IT-Strategie“ und wie hängen sie zusammen?
- Anhand welcher Ziele kann man die Aktivitäten im Bereich Enterprice Architecture
Managment ausrichten?
- Welche typischen Prozesse und Aktivitäten gibt es im Bereich Management von IT-
Unternehmensarchitekturen und was sind deren Ziele?
1.1. IT-Unternehmensarchitektur
Begriff: IT-Architektur
In der Literatur und der praktischen Verwendung des Begriffs „Architektur“ im Umfeld der IT hat
sich bis heute keine allgemein anerkannte Definition oder Begriffsbildung durchgesetzt. Als
Konsequenz wird insbesondere der Begriff Architektur je nach Organisation, persönlicher Prägung
und Vorliebe anders verwendet. So kann der Begriff verwendet werden um folgende Dinge zu
bezeichnen:
— den Prozess und die Aktivitäten der Gestaltung von IT-Systemen und Teilsystemen;
— die Titel einer IT-Architekturtypologie;
— das Berufsfeld des IT-Architekten, also das Fachgebiet;
— das Ergebnis, für das ein IT-Architekt verantwortlich ist, also die Menge der Artefakte;
— die Bezeichnung für die Wissenschaft vom Gestalten von IT-Systemen, also die Lehre.
Wird der Begriff Architektur verwendet, um Aktivitäten zu kennzeichnen, handelt es sich dabei um
Tätigkeiten, in denen entschieden wird, WIE ein System strukturiert und aufgebaut ist. Verglichen mit
der Architektur eines Gebäudes bedeutet das, dass mit der Architektur die Grundstruktur des
Gebäudes, die Art des Daches, die Anzahl der Zimmer sowie die Anordnung und Form der Fenster
festgelegt wird, Die tatsächliche Umsetzung der Architektur des Gebäudes wird von Gewerken wie
Maurer, Zimmermann und Fliesenleger übernommen. Der Architekt ist jedoch für die Überwachung
und Steuerung der Baustelle verantwortlich. Diese Art der Arbeitsteilung lässt sich prinzipiell auf IT-
Systeme übertragen. Der IT-Architekt legt Vorgaben und Rahmenbedingungen fest und erstellt eine
Architekturbeschreibung. Softwareentwickler erstellen nach diesen Vorgaben das System. Der
Architekt übernimmt dabei die technische Steuerung und Überwachung während der Umsetzung.
Ebenen von IT-Architekturen
Grundsätzlich lassen sich die IT-Architekturen auf verschiedenen Ebenen erstellen. So gibt es
Beispielsweise:
— die Facharchitektur mit der Übersicht über fachliche Konzepte und deren Zusammenhänge;
— die Softwarearchitektur mit der Darstellung von Struktur und Aufbau einzelner
Softwaresysteme;
— IT-Unternehmensarchitektur mit der Darstellung der gesamten Unternehmens-IT.
Grundsätzlich kann für jeden relevanten Teilbereich bzw. jede Spezialansicht auf ein Softwaresystem
eine spezifische Architektur erstellt werden, z.B. eine Sicherheitsarchitektur oder eine
Kommunikationsarchitektur. Folgend werden in einer Tabelle die Ebenen der IT-Architektur
„Facharchitektur“, „Softwarearchitektur“ und IT-Unternehmensarchitektur dargestellt.
, Facharchitektur Softwarearchitektur IT-Unternehmensarchitektur
Gegenstand Dokumentation von — Vorgabe der Struktur, — Dokumentation aller im
fachlichen Innerhalb derer Soft- Unternehmen eingesetzten
Elementen, Akteuren wareentwickler den. IT-Anwendungen und deren
und Abläufen sowie Programmcode Bezug zu Geschäftsprozessen
deren Abhängigkeiten implementieren — Dokumentation der
und Beziehungen — Dokumentation der Bebauungsplanung
zueinander tatsächlichen Struktur. — Überwachung- und
Änderungsprozesse
Elemente Fachliche Entitäten Technische Entitäten Anwendungen, fachliche
(Daten, Geschäfts- (Daten, Geschäfts- Entitäten, Geschäftsprozesse
Objekte), Anwendungen Objekte, Schnittstellen, IT-Infrastruktur (Netze,
(Services), Akteure und Systeme, Komponenten) Rechenzentrum), Prozesse und
Geschäftsprozesse Anwendungen (Web- Gremien des Managements.
Services, Sub-Systeme)
technische Abläufe
innerhalb von Systemen
und Frameworks
Einsatz- Projektorganisationen, Architektur, Implement- Ausrichtung der IT an
gebiete RequirementEngineering ierung, Dokumentation von Unternehmensziele,
Schulungen, Dokus SW-Systemen, inkl. RE und Management des
Weiterentwicklung Anwendungsportfolios,
Vorgabe von Rahmenbe-
bedingungen zur Erstellung/
Beschaffung von SWS
Begriff: IT-Unternehmensarchitektur
Der Begriff IT-Unternehmensarchitektur (engl.: Enterprise Architecture Abk. EA) bezeichnet eine IT-
Architekturebene, deren Fokus die Gesamtheit der IT-Infrastruktur einer Organisation ist. Diese Form
der Architektur wird eingesetzt, um die Gesamtheit aller fachlichen Anforderungen möglichst optimal
durch eine geeignete IT-Infrastruktur zu unterstützen. Sie besteht aus den Komponenten der
Infrastruktur, das bedeutet aus der Menge aller Software- und Hardwaresysteme inklusive deren
Beziehungen untereinander sowie den Steuerungs- und Gestaltungsprozessen der IT-Infrastruktur.
Im Vergleich zur Softwarearchitektur, die die interne Struktur eines spezifischen Systems
fokussiert, ist die IT-Unternehmensarchitektur mit einem digitalen Wertschöpfungsprozess wie
Banken, Versicherungen, Medienunternehmen und Online-Warenhäuser.
Begriff: Enterprice Architecture Management
Mit dem Begriff Enterprice Architecure Management (EAM) wird eine Managementfunktion
bezeichnet. Das Ziel von EAM ist eine möglichst passgenaue Ausrichtung der IT-Infrastruktur einer
Organisation deren Geschäftsmodell unter Berücksichtigung von branchen- bzw. firmenspezifischen
Richtlinien und rechtlichen Rahmenbedingungen. Zu den Aufgaben des Managements zählen die
Aktivitäten konzipieren, Dokumentieren, Analysieren, Planen und Durchsetzen einer IT-
Unternehmensarchitektur,
Begriff: IT-Strategie
Der Handlungsrahmen von EAM wird durch die Strategie der Organisation vorgegeben. Die IT-Strategie
liefert damit die Anforderungen an die Unternehmensarchitektur. Durch das EAM wird die Umsetzung
der Strategie in eine IT-Infrastruktur gesteuert und überwacht. Die IT-Strategie wird von der
Geschäftsstrategie der Organisation abgeleitet. Sie legt fest, wie sie mit den Mitteln der Informations-
und Kommunikationstechnik den Unternehmenszweck unterstützt und wie durch die IT fachliche
Innovationen (Produkte, Dienstleistungen, Prozessverbesserungen) vorangetrieben werden können.
, Begriff: IT-Unternehmensarchitekt
Der IT-Unternehmensarchitekt (engl.: Enterprice Architect) ist eine Rolle in der IT-Organisation, die
direkt dem Leiter der IT (CIO) unterstellt ist. Seine Aufgabe ist die Entwicklung und Steuerung der IT-
Unternehmensarchitektur in enger Abstimmung mit dem IT-Leiter. Zur Ausführung seiner Arbeit muss
er mit entsprechenden Weisungskompetenzen ausgestattet sein. Wichtig für eine erfolgreiche Arbeit
des IT-Unternehmensarchitekten ist auch ein klares und offenes Bekenntnis des Top-Managements zur
Durchsetzung der IT-Architektur innerhalb des Unternehmens.
1.2. Ziele von Enterprise Architecture Management
Das IT-Management legt für die IT-Abteilung in Abhängigkeit der Branche und der Geschäftssituation
der Organisation bestimmte Ziele fest, nach denen es die IT-Organisation und IT-Infrastruktur
ausrichten will. Mit der Einführung und Umsetzung von Aktivitäten zum EAM verfolgt das IT-
Management gezielt die Erreichung dieser Ziele.
Häufige EAM-Ziele und deren Beziehungen werden in der folgenden Grafik dargestellt.
Business-IT-
Alignment
Qualität Kosten- Zeit Innovation Weitere. . .
Management
Reduktion Sourcing-
von Hetero- Strategien
genität
Business-IT-Alignment
Das Ziel Business-IT-Alignment (deutsch: Ausrichtung der IT an Geschäftsziele) kann sowohl als
übergeordnetes Ziel gegenüber allen anderen Zielen auftreten und gleichzeitig auch selber ein
kommniziertes Ziel darstellen. Insbesondere, wenn in einer IT-Organisation das Selbstverständnis erst
herausgebildet werden muss, dass alle Aktivitäten der Unterstützung der Fachabteilung bzw. der
Optimierung des Geschäftsergebnisses dienen. Für die effiziente Organisation von Unternehmen im
digitalen Zeitalter müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:
— effiziente Geschäftsprozesse,
— eine zu den Prozessen passende Organisationsstruktur,
— Softwaresysteme, die sowohl zu den Prozessen als auch zur Struktur passen.
Daher müssen die in den Prozessen der Organisation genutzten IT-Systeme stark an den Prozessen
und der Struktur des Unternehmens ausgerichtet werden. Insbesondere spezifisch für das
Unternehmen angepasste IT-Systeme und eigenentwickelte Software bilden die vorgegebene Struktur
des Unternehmens direkt nach. Die Stabilität der Prozesse und der Organisationsstrukturen hat daher
unmittelbare Auswirkungen auf die Anforderungen an die IT-Systeme
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