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Zweite Einsendeaufgabe aus dem Modul der Entwicklungspsychologie für Kinder & Jugendliche.

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March 19, 2025
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2024/2025
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Unknown

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THOENES, Joshua
FB2823GR814
Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21




Einsendeaufgabe


Entwicklungspsychologie II – Entwicklung des Denkens, der
Informationsverarbeitung, der Sprache und der Motivation

Aufgabe 1

„Emma ist anderthalb Jahre alt und liebt es, mit Bällen jeglicher Art zu spielen. Sie
rollt sie umher oder wirft sie sich mit ihren größeren Geschwistern zu. Eines Tages
erblickt sie einen neuen Ball in der Küche, mit dem sie zuvor noch nie gespielt hat. Als
Emma den Ball vom Tisch nimmt und ihn auf den Boden wirft, stellt sie fest, dass der
Ball am Boden liegenbleibt und nicht hüpft. Da betritt Emmas Mutter den Raum.
»Emma, das ist eine Orange, die ist nicht zum Spielen. «Die Mutter schält die Orange
vor Emmas Augen und gibt ihr ein Stück zum Probieren. Emma hat nun erkannt, dass
nicht alle runden Objekte Bälle sind.“

(Beispiel aus Lohaus & Vierhaus (2013). Entwicklungspsychologie des Kindes- und
Jugendalters. Berlin: Springer, S. 23)

Erläutern Sie anhand dieses Beispiels die Begriffe Schema, Assimilation und
Akkommodation im Rahmen von Piagets Entwicklungstheorie und wie sich darüber
Entwicklung erklärt.

Piagets Entwicklungstheorie oder die Theorie der kognitiven Entwicklung beschreibt, wie
Wissen durch Auseinandersetzungen mit der Umwelt aufgebaut werden kann, wobei
sogenannte Schemata ein zentrales Konzept darstellen, welche als mentale Strukturen oder
Muster zu verstehen sind, anhand derer sich Informationen besser einordnen oder
verständlicher machen lassen können. Im Fall von Emma lassen sich Schemata für Bälle
erkennen, die diese durch verschiedene vergangene Erfahrungen mit Bällen jeglicher Art
entwickelt hat und nun versucht auf eine Orange zu übertragen. Diese Orange wird durch
Emma erst wie ein weiterer, ihr bekannter Ball behandelt, indem sie versucht diese wie
gewohnt zu Werfen und zum Hüpfen zu bringen, wobei sie unbewusst die kognitive Technik
der Assimilation anwendet, um diesen neuen „Ball“ in bereits bestehende mentale Strukturen
zu integrieren. Durch den Umgang mit dieser neuen Erkenntnis sowie die Erklärung der
Mutter, dass Orange keine Bälle sind, wird Emma schließlich dazu verleitet ihre vorhandenen
Schemata anzupassen, was durch die sogenannte Akkommodation geschieht, bei der ein
bereits existierendes Schema abgeändert oder ein Neues gebildet wird.



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, THOENES, Joshua
FB2823GR814
Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21


Die Kombination von Assimilation und Akkommodation führt zu einer andauernden
Anpassung und Entwicklung der kognitiven Strukturen was Piaget in seiner Theorie als
Äquilibration oder dem Ziel ein Gleichgewicht zwischen existenten Schemata und neuen
Erfahrungen zu erreichen beschreibt. Zentrale Bedeutung für einen Entwicklungsprozess
nach Piaget nimmt also sowohl die Organisation als auch die Adaptation von Schemata
über Assimilation und Akkommodation ein.



Aufgabe 2

Die Entwicklung der Informationsverarbeitung hängt eng mit der Entwicklung des
Gedächtnisses und damit auch des Lernens zusammen. Welche Formen des Lernens
lassen sich bereits im Säuglingsalter nachweisen? Schildern Sie diese sowie die
damit in Zusammenhang stehenden wichtigsten Untersuchungsmethoden.

Überlegen Sie, welchen Sinn dieser erste Wissensaufbau bei Säuglingen haben
könnte, und nennen Sie dazu Beispiele.

Bereits im Säuglingsalter lassen sich verschiedene Formen des Lernens erkennen, diese
sind unter anderem die Habituation, die Nachahmung sowie die klassische und operante
Konditionierung.

Die Habituation lässt sich auch als Gewöhnung an wiederholt auftretende Reize
verstehen. Säuglinge zeigen beispielsweise zu Beginn eine starke Reaktion auf einen neuen
Reiz, die nach häufigerem Erfahren dieses Reizes und vergangener Zeit wieder nachlässt
wodurch ein Lernprozess erkennbar wird, der verdeutlicht das bereits zwischen alten und
irrelevanten sowie neuen und relevanten Reizen unterschieden werden kann. Auch die
einfache Nachahmung ist eine Form des Lernens, die schon bei Säuglingen zu erkennen ist
und die sich dadurch äußert, dass diese in der Lage sind, bereits in den ersten
Lebensmonaten nach kurzer Verzögerung Gesichter oder Bewegungsabläufe ihrer
Bezugspersonen weitestgehend zu erkennen und nach und nach auf eigene Weise zu
imitieren. Die klassische Konditionierung tritt dann auf, wenn ein neutraler Reiz mit einem
bedeutungsvollen Reiz verbunden wird, zum Beispiel wenn ein Kind lernt, dass das
Geräusch von klapperndem Besteck mit dem darauffolgendem Essen in Verbindung steht,
was dazu führt, dass es bereits durch das Hören des Geschirrs eine Erwartungsreaktion wie
sichtliche Vorfreude auf das Essen zeigt. Bei der operanten Konditionierung zeigt sich
dagegen eine Lernform durch das Erfahren von Konsequenzen des eigenen Verhaltens, wie
es bei Säuglingen beispielsweise durch einen entstehenden Laut im Umgang mit einem
Geräusche erzeugenden Spielzeug der Fall sein kann. Zu beachten ist, dass die genannten
Lernformen dabei nicht immer neutrale oder positive Ergebnisse wie in den Beispiel


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