Zusammenfassung der wesentlichen psychischen Störungen. Umfasst je Störung: Störungsbild, Diagnostik, Verlauf, Entstehungstheorien, weitere Faktoren, Verlauf, Behandlung
Psychotische Störungen und
Schizophrenie
1. Störungsbild
- Personen in psychotischen Zustand Schwierigkeiten. In organisierten, rationalen
Formen zu denken
- -> erhebliche Auswirkungen auf die Wahrnehmung, Gedanken und Bewusstsein bzw.
Ich-Erleben
- Halluzination Definition:
- Sinneswahrnehmungen ohne adäquate Stimulation der entsprechenden sensorischen
Kanäle; man hört z.B. Stimmen, Geräusche, Musik ohne dass eine real hörbare Person,
Lautsprecher oder andere Geräuschquellen vorhanden sind
- Wahn Definition:
- feste, unverrückbare Überzeugungen, die trotz unbestreitbarer Beweise für das
Gegenteil aufrechterhalten werden, z.B. vom Nachbarn oder einem. Geheimdienst
abgehört zu werden
- Person, die wegen dieser Veränderungen in Wahrnehmung und Denken fehlerhafte
Schlussfolgerungen. Aus realen Situationen, Gegebenheiten oder Sachverhalten zieht,
aber der feste Überzeugung ist, dass ihre subjektiven Schlussfolgerungen der Realität
entsprechen, leidet somit an einer psychotischen Störung
2. Diagnostik und Klassifikation
- Definitionskriterien gehen von Annahme aus, dass bei Psychosen um diskrete
Krankheitsentitäten mit unterschiedlicher Ätiologie und Pathogenese handelt
2.1. Symptome
- grob in positive und negative Symptome einteilen
- Positive Symptome = Symptome der akuten psychotischen Krankheitsepisode
- Übermaß bzw. Verzerrung von eigentlich normalen psychischen. Funktionen
- Gesunden Erleben wird etwas Neues hinzugefügt z.B. Wahnphänomene welche
Verzerrung des schlussfolgernden Denkens darstellen, Halluzinationen oder emotionale
Erregungszustände
- Negative Symptome: Verminderung bzw. Verlust normaler Funktionen dar
- Defizit von Verhalten und Erleben, z.B. Einschränkungen in der Differenziertheit und
Intensität des Gefühlsausdrucks (Affektverflachung), Verarmung der kommunikativen
Sprachelemente oder Einschränkungen in der Reagibilität auf Umweltreize
- Symptome über mindestens einen Monat andauern
- DSM-IV über mindestens 6 Monate hinweg bestehen -< dazu zählen auch soziale und
berufliche Leistungseinbußen
3. Verlauf
- unregelmäßiges Auftreten psychotischer Episoden mehr oder weniger langen
Zwischenintervallen, oft nicht symptomfrei
- Starke Heterogenität der Verläufe
- Spektrum reicht von folgenloser Heilung nach kurzer psychotischer Phase bis hin zur
chronischen Psychose Mitt erheblichen Verhaltensstörungen, schwerer sozialer
Behinderung und Pflegebedürftigkeit
- Frühverlauf:
- Verlauf der Krankheit bis zur Ersthospitalisierung
- Anschluss an erste stationäre Behandlung -> mittel- und langfristiger Verlauf
,3.1. Frühverlauf
- prämorbide soziale Anpassung (Merkmal)
- Idealtypischer Fühverlauf
- 1. Erstes unspezifisches Krankheitsanzeichen
- 2. Erstes negatives Symptom
- 3. Erstes positives Symptom
- 4. Erste Episode, definiert durch das Maximum positiver Symptome
- 5. Erstaufnahme in die Klinik
- Krankheit beginnt mit Prodromalphase
- Dauert im Schnitt 5 Jahre
- Beginnt mit ersten unspezifischen Zeichen der Schizophrenie
- Endet beim ersten positiven Symptom
- Auftreten von unspezifischen und negativen Symptomen
- psychotischen Vorphase
- Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Denkstörungen treten erstmalig auf
- Durchschnittliche Dauer von 1,1 Jahren
- Phase reicht bis zum Höhepunkt der ersten psychotischen Episode
- Zeit bis Erstaufnahme in die Klinik = Latenzphase
- Dauert 0,2 Jahre
- Exponentieller Anstieg der negativen, unspezifischen und positiven Symptomen
- Positivsymptomatik tritt erst mit mehrjähriger Verzögerung auf, überholt dafür mit
schnellen Anwachsen der psychotischen Episode die weniger stark ansteigende
unspezifische und Negativsymptomatik
- Positivsymptomatik klingt wesentlich schneller ab, als Negativsymptomatik
- Grund Wirkung der gängigen Schizophreniemedikamente
- Drei Arten des Krankheitsbeginns:
- Akuter Beginn:
- Frühphase weniger als einen Monat dauert
- Schizophrenie beginnt mit positiven Symptomen, ohne vorausgehend Prodromalphase
- Besonders akuten Fällen können innerhalb weniger Tage Wahn, Halluzinationen und
Denkstörungen entwickeln
- Subakut:
- ist Krankheitsbeginn bei Frühphasendauer von Monat bis zu einem Jahr
- Hält Frühphase länger als ein Jahr an, spricht man von schleichendem oder
chronischem Schizophreniebeginn
- Keine positiven Symptome; können aber 2 Hauptbereiche unterschieden werden:
affektive Symptome wie Depression, Sorgen und angst, Nervosität und Unruhe sowie
negative Symptome mi ersten Hinweisen auf kognitiv-soziale
Funktionsbeinträchtigungen, z.B. Verlangsamung, Energielosigkeit und sozialer
Rückzug
- Vor allem depressive Symptome typisch für Prodromalphase
- Typischerweise beginnen drei Viertel aller Schizophrenien zwischen 15. Und 30.
Lebensjahr -> Periode des steilsten sozialen Aufstiegs (Schulabschluss,
Ausbildungsabschluss, Berufsseinstieg)
3.2. Mittelfristiger Verlauf
- Zeitraum vom Zeitpunkt der Ersthospitalisation bis hin zu 5 Jahren danach
3.3. Langfristiger Verlauf
- sehr heterogenen Bedingungen
- Studien allerdings kaum aussagekräftig miteinander vergleichen
- Einfache Verläufe: linear und stetiger Krankheitsverlauf
- Wellenförmige Verläufe: deutlich abgrenzbare akute Wellen oder Phasen
, - Atypische Verläufe: zuverlässig bekannter Verlauf, der sich jedoch nicht in die beiden
anderen Kategorien anordnen lässt
- Unsicher
- Chronischer Verlauf
- Wechselhafter Verlauf
- Stabile Remission
4. Entstehungstheorien
-Genetik
- Dopaminhypothes
- Glutamat, Gaba und Serotonin
5. Neurophysiologische, neuropsychologische und
psychophyssiologische Faktoren
-Annahme, heterogenen klinischen Formen gemeinsame Gundstörung gibt
1. Störung der Aufmerksamkeit, Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung
2. Störungen des Arbeitsgedächtnisses
3. Affektverarbeitung
4. Planen und problemlösenden Denkens
6. Vulnerabilitäts-Stress-Modell
- drei verschiedene Formen von Symptomen
- a) während der akuten schizophrenen Episode auftreten und primär für Diagnose eine
Bedeutung haben
- b) Patienten permanent vorzufinden sind, aber je nach Gesundheitszustand stärker
oder schwächer ausgeprägt
- c) Symptome, die bei Patienten über die Zeit stabil bleiben, bei Nichtschizophrenen
jedoch nicht zu finden sind -> eigentliche Vulnerabilitätsfaktoren, nicht unmittelbar
Symptome der ausgebrochenen Krankheit -> findet man bei Nichtschizophrenen nicht
Vulnerabilitäts- und Stressfaktoren für positive Symptome
- je drei mögliche personal Vulnerabilitätsfaktoren und sog. Environmental potentiators
and stressors
- Äußere Verstärker und Stressoren, die zu positiven Symptomen führen
- Anfälligkeit des Kurzzeitgedächtnisses bzw. Arbeitsgedächtnisses
- Korrelation zwischen akustischer Störbarkeit von Gedächtnisleistungen und formaler
Denkstörung
- Weiterer Faktor: auflösen der assoziativen Bindung im Gedankengang genannt
- Weiterer Faktor: autonome Hyperreaktivität auf aversive reize; ändert sich je nach
Gesundheitszustand somit eher vermittelnder Faktor
- Äußere Faktoren:
- Kritische oder emotional überinvolvierte Bezugspersonen
- Überbeanspruchendes soziales Umfeld und
- Kritische Lebensereignisse
- Sollen in Interaktion mit personaler Vulnerabilität zu Störung der steuernden Prozesse
des Kurzzeitgedächtnisses durch Ablenkung führen, die dann in prodromalen
Symptomen endet
- => Bildung Teufelskreis
- Prodromalen Anzeichen einen verstärkenden Einfluss auf Umweltstressoren nehmen
- Feedback nicht rechtzeitig unterbrochen, können positive Schizophrenisymptome und
akute Erkrankungsepisode auftreten
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