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Schulpädagogik Skript StEx – Schenk & Grabmaier
A THEORIE DES UNTERRICHTS
1. THEORIEN DES LEHRENS UND LERNENS
Inhalt
1.1 Definition Lernen ................................................................................................................................................................................................................. 2
1.2 Lerntheorien (=Modellvorstellungen des Lernens) .............................................................................................................................................................. 4
1.2.1 Behaviorismus .......................................................................................................................................................................................................... 5
Klassische Konditionierung........................................................................................................................................................................................................ 6
Instrumentelle Konditionierung - Law of Effect („Versuch und Irrtum“) ................................................................................................................................... 6
Operante Konditionierung ........................................................................................................................................................................................................ 6
1.2.2 Sozial-kognitive Lerntheorie (Modelllernen/Imitationslernen) .............................................................................................................................. 8
1.2.3 Kognitivismus ........................................................................................................................................................................................................... 9
1.2.4 Konstruktivismus In den letzten Jahren zunehmend konstruktivistische Sichtweise ............................................................................................. 13
1.3 Gegenüberstellung Lerntheorien ....................................................................................................................................................................................... 17
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Schulpädagogik Skript StEx – Schenk & Grabmaier
1.1 Definition Lernen
- Keine einheitliche Definition →je nach Lerntheorie
- DEFINITION
o Wiater: Abrufbare und relativ dauerhafte Änderung der kognitiven, emotionalen, volitionalen und motorischen Strukturen und
Verhaltensweisen aufgrund subjektiv verarbeiteter Umwelterfahrungen
o →Nicht: kurzfristige Verhaltensänderung, Reifungsprozesse (→ lernen muss der Mensch alles, was er nicht von Natur aus kann oder durch
Reife- und Entwicklungsprozesse erhält; dies geschieht durch Interaktionen mit seiner Umwelt) → Lernen muss abrufbar sein
o Hasselhorn/Gold – ISB: ein Prozess, bei dem es zu relativ überdauernden Änderungen im Verhaltenspotenzial als Folge von Erfahrung kommt
- Erfolgt nicht nur extrinsisch und geplant, sondern auch intrinsisch und zufällig
- Spezifisches Merkmal menschlichen Lernens: Bedeutungsbestimmung (Mensch sucht beim Lernen welche Bedeutung der Lerninhalt für sein Leben hat)
- Nicht direkt beobachtbar; nur Verhalten während und nach des Lernvorgangs (Anwendung) → im U: Lernen nicht immer nur das was beobachtbar ist
(Kritik Behaviorismus)
- Konstruktivistische Lehr-Lern- Philosophie: Lernen ist ein… Reinmann, Mandl
o Aktiver selbsttätig, eigenverantwortlich; aktive Beteiligung entscheidend; Lernmotivation/Interesse
o Konstruktiver Wissen immer konstruiert; neues Wissen integrieren und interpretieren; Basis: Bisherige Erfahrungen
o Situativer Kontextgebunden →Transfer/Dekontextualisierung gezielt üben; lebensnah, anwendungsbezogen lehren
o Sozialer Austausch, sozio-kulturelle Bedingungen, sozialer Rahmen; Kommunikativ überprüfen: Wissen nützlich?
o Selbstgesteuerter Wissenserwerb erfordert immer Beteiligung des Lernenden; Kontrolle des eigenen Lernprozesses
o (Kumulativer) …Prozess
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Schulpädagogik Skript StEx – Schenk & Grabmaier
o Lernen umfasst verschiedene Bereiche
▪ kognitiver Bereich: Intellektuelle Fertigkeiten und Fähigkeiten
▪ affektiver Bereich: Verhaltensweisen + Handlungen, mit denen Gefühle, Einstellungen, Interessen, Motive und Werturteile geäußert
werden
▪ psychomotorischer Bereich: alle körperlichen Bewegungsvorgänge (motorische Fertigkeiten)
▪ volitionaler Bereich: das „Selbst“ des Menschen und wie es auf Grund von Zielintentionen, Absichten, Vorsätzen sein Handeln
steuert (das Wollen des Menschen betreffend)
→ Lernen kann aus verschiedenen Bereichen aktiviert/gefördert werden → verschiedene Ansatzpunkte
→ Lernen vollzieht sich nicht nur kognitiv → Lernen findet dann statt, wenn man in verschiedenen Domänen ansetzt
- Lernen ist anstrengend (kog. Dissonanz) →Modell von Ajzen & Fishbein zur Aktivierung/Motivation
→ siehe B. 6 Aktivierung von Lernprozessen
o Einstellung bzgl. Lernaktivität
▪ Begeisterung für Thema
▪ Bedeutung des Themas
o Normative Einschätzung (gut dastehen, anderen helfen)
o Wahrgenommene Handlungskontrolle (Selbsteinschätzung; Kompetenzerwartung)
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1.2 Lerntheorien (=Modellvorstellungen des Lernens)
- DEFINITION
o ISB: Konstrukte, die versuchen Lernen psychologisch zu beschreiben und erklären →vorhersagen
o Wiater: zielen darauf auf, das Lernen von Organismen (Mensch, Tier) systematisch zu erfassen, sein Zustandekommen zu erklären und
voraussagbar zu machen
o Weber: sind wissenschaftlich begründete Annahmen und Kenntnisse über Lernvorgänge, Lernergebnisse und Lernbedingungen, wie auch über
deren Zusammenhänge und Beeinflussungsmöglichkeiten
- Drei grundlegende Lerntheorien (Sicht auf Lernen)
o Behaviorismus: Verhaltensänderung durch äußere, beobachtbare Einflüsse, die einen
Reiz-Reaktions-Prozess auslösen
o Kognitivismus: Aufbau und permanente Veränderung von Wissensrepräsentationen beim
Individuum durch eine aktive, selbstständige Informationsverarbeitung, welche durch Wahrnehmung
und/oder Bewusstseinsprozesse veranlasst wird
o Konstruktivismus: Siehe Konstruktivistische Lehr-Lern-Philosophie; Subjektiver Auf-/Umbau von
(mod. Didaktik) Bedeutungen der neu aufgenommenen Informationen; Integration in bestehende Strukturen des
Denkens, Fühlens, Wollens und Könnens (aktiv)
moderne Didaktik gekennzeichnet von konstruktivistischen Ideen
→bauen historisch und inhaltlich aufeinander auf
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