Hier findest du meine Mitschriften für das Methodenmodul! Ich habe in der Klausur eine 1,0 geschrieben, vielleicht schaffst du es mit meinen Notizen auch!
Verschiedene Argumente sprechen zugunsten einer systematischen empirischen Sozialforschung
und ihres Studiums.
• Plausibilität,
• Intuition,
• Introspektion,
• individuelle Erfahrung,
• der Schluss vom Einzelfall auf das Allgemeine,
• moralische, ideologische, religiöse, politisch korrekte, sozialromantische und andere normative
Gewissheiten
• etc.
führen oft in die Irre und ziehen Fehlschlüsse nach sich!
Definition empirische Sozialforschung
• Empirische Sozialforschung: umfasst die systematische und methodisch geleitete Beschaffung,
Verarbeitung und Deutung von empirischen Informationen über die individuelle und soziale
Wirklichkeit und deren Effekte
• Empirisch: bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Erkenntnisse auf Beobachtungen bzw.
Fakten (auf Erfahrung) beruhen bzw. dass theoretische Überlegungen mit der Realität konfrontiert
werden
• Systematisch und methodisch: meint, dass die disziplinenübergreifend mit Werkzeugen bzw.
Techniken geschieht, intersubjektiv überprüfbar (unabhängig von einem individuellen Urteil) sind
Gegenstand und Typologie
Der Gegenstand der empirischen Sozialforschung umfasst
• die methodisch geleitete Aufdeckung potentieller Zusammenhänge zwischen Merkmalen oder
Variablen: explorative Untersuchungen
• die möglichst genaue Beschreibung von Sachverhalten und Beziehungen zwischen Variablen und
Prozessen: deskriptive Untersuchungen
• die möglichst exakte Überprüfung von theoretischen Hypothesen über
Merkmalszusammenhänge anhand von empirischen Daten, die möglichst kontrolliert gesammelt
, oder erhoben werden: theoriegeleitete Untersuchungen
• die unterindividuell und nachvollziehbare Vorhersage von sozialen Phänomenen und Ereignissen:
Prognose
• deren methodisch geleitete Beeinflussung durch praktisch-politische oder sozialplanerische
Maßnahmen: Intervention
• und die systematische und methodisch geleitete Bewertung von deren Wirksamkeit:
Evaluationsstudien
Tätigkeiten in der Sozialforschung
• Meinungsforschung
• Durchführung von Umfragen und Beobachtungen
• Analyse von Dokumenten und Filmmaterial
• Durchführung von Experimenten im Labor und im "Feld"
• Bemühung um eine systematische Erfassung der relevanten Untersuchungsopulation durch die
Einhaltung von vorher konzipierten Stichprobenplänen
• Auswertung von selbst erhobenen oder prozessproduzierten Daten mit statistischen Methoden
am Computer
Zentral
• Sicherstellung der intersubjektiven Nachprüfbarkeit der Vorgehensweise und der gewonnenen
Resultate
• Methodisch informierte Kontrolle von "Störfaktoren" und/oder die Entwicklung von solchen
Kontrolltechniken
,Mittwoch 23.10.19
Methodologische Grundbegriffe der Sozialforschung
Variablen und Merkmalsträger
• Variable: ein Merkmal von Personen, Gruppen, Organisationen, Gütern, Staaten oder anderen
Merkmalsträgern
◦ Beispiel:
‣ Geschlecht, Alter oder der soziale Status von Personen
‣ Ausmaß sozialer Integration von Gruppen
‣ Dauer der Ehe
‣ Zahl der Hierarchieebenen in Organisationen
‣ Preise von Gütern
‣ Regierungsformen von Staaten
• Weil Variablen jeweils Merkmale bezeichnen, repräsentieren Variablenwerte entsprechend
Ausprägungen oder Kategorien von Merkmalen
◦ Beispiel:
‣ Geschlecht, Frau / Mann
• Für die statistische Analyse werden den Merkmalsausprägungen numerische Variablenwerte
zugewiesen
◦ Beispiel:
‣ Geschlecht, Frau / Mann –>
Konstruktion von Variablen
• Zu beachten ist, dass:
◦ die Kategorien sich nicht überlappen –> disjunkt
◦ jede in der Realität mögliche Beobachtung einer Kategorie zugeordnet werden kann –>
erschöpfend
Klassifikation von Variablen
Variablen lassen aich nach verschiedenen Kriterien voneinander unterscheiden:
• Der Ausprägungen
• Des Messniveaus
• Der Merkmalsebene
• Der Stellung in einer Hypothese
–> Wichtig für die Messung von Variablen oder die Datenanalyse
Satzarten
• Aus methodologischer Sicht sind Aussagen irgendwelcher Art so genannte „Sätze“. Im
wesentlichen lassen sich 3 Typen von Sätzen unterscheiden
◦ Logische
◦ Präskriptive
◦ Empirische
, Kriterien für Sätze und Informationsgehalt
Dimensionen zur Unterscheidung von Aussagen:
• Geltungsanspruch: apriori oder aposteriori
• Realitätsbezug: mit oder ohne
• Geltungsbereich: raum-zeitlich begrenzt oder unbegrenzt
• Prüfbarkeit: logisch oder empirisch
• Informationsgehalt: mit oder ohne, größer oder kleiner
Beispiel:
• Satz von Phytagoras: apriori Geltungsanspruch (stimmt, ohne das man ein Dreieck zeichnen und
messen muss), ohne Realitätsbezug, raum-zeitlich unbegrenzt, logische Prüfbarkeit, ohne
Informationsgehalt
• Ökonomisches Nachfragegesetz: aposteriori Geltungsanspruch (kann erst gelten, nachdem es
überprüft worden ist), mit Realitätsbezug, raum-zeitlich unbegrenzt, empirische Prüfbarkeit, mit
Informatiomsgehalt
Informationsgehalt
• Der Informationsgehalt eines Satzes ist die Klasse der möglichen Fälle, in denen der Satz nicht
gilt bzw. die Menge der potentiellen Falsifikatoren, d.h. die Menge der vom Satz
ausgeschlossenen Fällen
• Informative Aussagen sind „risikoreich“!
Logische Sätze
• Umfassen alle mathematische Theoreme
• Lassen sich einteilen in
◦ Analytisch wahre Sätze
◦ Kontradiktorische Sätze
• Sind „wahr“ oder falsch unabhängig von den Zuständen der empirischen Welt (apriori)
• Sie besitzen keinen empirischen Informationsgehalt
• Sie können mit logischen Verfahren geprüft werden
• Ihre Bedeutung für Sozialforschung liegt in der logischen oder mathematischen Deduktionen (–>
Theoriebildung), sowie in der Statistik
• Zu den logischen (und tautologischen) Aussagen zählen insbesondere auch Definitionen
• Im Konventionalismus sind (Nominal)Definitionen eine reine Teilmenge von analytisch wahren
Aussagen
◦ Sind Vereinbarungen über die Verwendung von Begriffen
◦ Haben keinen empirischen Gehalt –> Informationsgehalt ist null
◦ Sind deshalb nicht falsifizierbar und können weder falsch noch wahr sein
◦ Aber Aussagen über Definitionen sind falsifizierbar
◦ Sollten von empirischen Aussagen strikt unterschieden werden (z.B. A := B, statt A = B)
◦ Sollten im Hinblick auf das Untersuchungsziel zweckmäßig sein
◦ Sollten jeweils hinreichend präzis sein
• Eine wichtige Teilmenge von analytisch wahren Sätzen sind Tautologien
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