Zusammenfassung der gesamten Lektion 2; keine unnötigen Informationen, trotzdem vollständig, was mir bei anderen Zusammenfassungen oft fehlt; visuell gestaltet
2. Emotionen
2.1 Einführung in die Emotionspsychologie
2.1.1 Grundlegende Begriffe
2.1.1.1 Definition und Hauptkomponenten von Emotionen
Emotionen (Zimbardo) = eine spezielle Klasse von Motiven, die uns dabei helfen, unsere
Aufmerksamkeit auf wichtige (gewöhnlich äußere) Situationen zu richten und darauf zu reagieren
sowie anderen unsere Absichten mitzuteilen
- Spezielle Art von Motivation, die nach außen gerichtet ist
- Führt wie die Motivation zu einer Steigerung der Erregung, versieht persönlich bedeutsame
Menschen, Objekte und Ereignisse mit Werten & Gefühlen und hat eine Annäherungs- oder
Vermeidungsreaktion zur Folge
Motivation = Anreize, die einen Menschen zu zielgerichtetem Verhalten antreiben
Hauptkomponenten von Emotionen (Sokolowski) → am Beispiel der Prüfungsangst:
1. Kognitive Komponente, z. B. Befürchtung des Versagens und möglicher Konsequenzen
2. Physiologische Komponente, z. B. trockener Mund, Herzklopfen
3. Behaviorale Komponente; das Verhalten wirkt insgesamt angespannt und schreckhaft, was sich z.
B. durch Zittern oder Stottern zeigen kann
4. Expressive Komponente, z. B. gepresste Stimme, weit geöffnete Augen
5. Subjektive Komponente, z. B. hohe Erregung und Anspannung, Mischung von Lustund
Unlustempfinden
Diese Komponenten können in unterschiedlicher Ausprägung und auch nicht immer alle gleichzeitig
auftreten, sind aber der Selbst- und Fremdbeobachtung zugänglich und messbar (z.B. Pulsschlag,
Atmung)
, Strukturmodell des Affekts (Feldman Barret und Russel):
- Beschreibt affektive Zustände auf zwei Dimensionen:
o Valenz (Wertigkeit) einer emotionalen Erfahrung als angenehm vs. unangenehm
o Ausprägung des Aktivierungszustandes zwischen aktiviert vs. deaktiviert
→ Circumplex-Modell
In drei Studien wurden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, mittels verschiedener Skalen ihre
aktuelle emotionale Gefühlslage einzuschätzen
Ergebnisse:
- Valenz ist unabhängig von Aktivierung
- Positiver Affekt und negativer Affekt, sowie Aktivierung und Deaktivierung stellen jeweils die
Endpunkte zweier entgegengesetzter Pole
Beispiel Schlaf: Zustand absoluter Deaktivierung, befindet sich am unteren Pol der Aktivierungsskala
und weist eine neutrale Valenz auf
Circumplex-Modell = kreisförmige und zweidimensional angeordnete Diagramme
Skalen (in der Psychologie) = Messinstrumente, mit denen Studienteilnehmer befragt werden
- in der Studie von Feldman Barrett und Russell wurden die Teilnehmenden danach befragt,
wie sehr sie der Aussage „Ich bin glücklich“ auf einer fünfstufigen Skala von „stimme stark“ zu
bis „stimme überhaupt nicht zu“ zustimmen können
2.1.1.2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener emotionaler Zustände
- im Hinblick auf Emotion und Affekt besteht keine allgemeingültige wissenschaftliche Definition,
da diese beiden Begriffe, insbesondere im englischen Sprachraum, oftmals synonym gebraucht
werden
- Affekte, Stimmungen und Emotionen lassen sich aber im Hinblick auf
o eine erkennbare Ursache,
o mögliche Kognitionen,
o die Intensität und Dauer des emotionalen Zustands und
, o die Notwendigkeit einer Verhaltensantwort unterscheiden
2.1.1.3 Affekte
Affekt = emotionaler Zustand
- Von allen drei Zuständen der intensivste
- Lässt sich am schlechtesten kontrollieren
- Weist die kürzeste Dauer auf
- auf eine auslösende Ursache folgt oftmals ohne nachzudenken eine unmittelbare und
heftige Reaktion
o von außen beobachtbar
o deren Ablauf wird von der handelnden Person häufig als automatisch
wahrgenommen und im Anschluss schlecht erinnert
- für nachgewiesene Handlungen im Affekt sieht der Gesetzgeber eine verminderte
Schuldfähigkeit vor
- Kognitionen sind nicht zwingend notwendig
2.1.1.4 Stimmung
Stimmung = Gegenpol des Affekts
- Stellt sowas wir eine Dauertönung des Erlebens dar
- Oftmals ohne erkennbare Ursache
- Geringe Intensität
- Vergleichsweise lange Dauer
- Erfordert zumeist kein Verhalten
- Kognitionen sind auch hier nicht zwingend notwendig
Bsp: Besetzt jemand den Parkplatz, den man selbst anvisiert hatte, kann dies spontan Ärger als
Emotion auslösen – summieren sich viele solcher Einzelereignisse, kann dies zu einer ärgerlichen
Stimmung führen, ohne dass man sagen könnte, wodurch diese genau verursacht wurde
2.1.1.5 Emotion
- liegt im Hinblick auf die genannten Kriterien zwischen Affekt und Stimmung
- hat eine erkennbare Ursache
- wird notwendigerweise von Kognitionen begleitet
- ist von mittlerer Intensität und Dauer
- weist eine Verhaltenskomponente auf
2.1.1.6 Emotion vs. Gefühl
- beide Komponenten sind zwar Prozesse eines gemeinsamen Kreislaufs, lassen sich aber
dennoch unterscheiden
Emotion (Damasio)/ aus einer neurobiologischen Perspektive = komplexe, größtenteils
automatisch ablaufende, von der Evolution gestaltete Programme für Handlungen
- Basieren auf inneren Abläufen, die von Gedanken begleitet werden
Gefühle = beruhen auf der kombinierten Wahrnehmung unserer körperlichen und geistigen
Zustände, während eine Emotion abläuft
2.1.1.7 Art und Anzahl von Emotionen
- Unterschiedliche Anzahl von Emotionen in Studien → hing davon ab, auf welchem
Einschlusskriterium die Studien basierten, abhängig vom jeweiligen theoretischen Hintergrund
des Autors
, Ortony & Turner:
- Bandbreite von drei bis elf Basisemotionen
Watson:
- Annahme: Basisemotionen werden nicht erlernt, sondern gehen mit bestimmten
physiologischen Reaktionen einher und sind fest mit diesen verdrahtet oder „hardwired“
o bestimmte Emotionen sind Teil des biologischen Erbes einer Spezies und entsprechend
bei allen Mitgliedern dieser Spezies zu finden
Paul Ekman:
- Interkulturelle Studien des Gesichtsausdrucks:
o Sieben unterschiedliche Emotionen (Zorn, Angst, Trauer, Ekel, Verachtung,
Überraschung, Freude)
o Sind universal
o Sind kulturübergreifend
o Können von allen Menschen korrekt interpretiert werden
o Bilden die Basis für Ekmans neurokulturelle Emotionstheorie
- hatte ursprünglich sechs unterschiedliche Emotionen angenommen
o differenzierte jedoch noch zwischen Ekel und Verachtung, weil Verachtung wird stets nur
Menschen oder menschlichem Handeln entgegengebracht, nicht aber Geschmack,
Gerüchen oder Berührungen → sieben statt sechs Emotionen
Robert Plutchik:
- geht auf Basis seines von Ekman abweichenden theoretischen Hintergrunds von acht primären
Emotionen aus → innerer Kreis
o weitere sekundäre Emotionen werden durch die Kombination von benachbarten
Emotionen gebildet → äußerer Kreis
Physiologie = die Lehre von den funktionellen Leistungen der Zellen und Organe bei Pflanzen,
Tieren und Menschen
2.2 Emotionen und Gehirn
2.2.1 Psychologische Ansätze
2.2.1.1 Evolutionsbiologische Ansätze
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