THOENES, Joshua
FB2823GR814
Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21
Einsendeaufgabe
Entwicklungspsychologie IV – Entwicklung der
Geschlechtsidentität, psychische Störungen und Interventionen
Aufgabe 1
Der 2 ½-jährige Paul sagt zu seiner Mutter: „Wenn ich mal eine Frau bin, will ich auch
die Schuhe da“ (zeigt auf die Pumps seiner Mutter).
a) Ordnen Sie Pauls Äußerung im Zusammenhang mit der Entwicklung einer
Geschlechtsidentität ein: Ab welchem Alter ist womit zu rechnen?
Die Geschlechtsidentität entwickelt sich nach Kohlberg über drei Stufen und beginnt dabei im
frühen Kindesalter mit etwa zwei bis drei Jahren und wird in dieser ersten Phase als
Geschlechtskategorisierung bezeichnet, hier erkennen Kinder an sich selbst von alleine
sowie an anderen Personen im Umfeld, ob das Geschlecht als männlich oder weiblich zu
verstehen ist, auch wenn noch kein tiefgründigeres Verständnis für ein stabiles Geschlecht
vorhanden ist. Paul erkennt offensichtlich das Geschlechter existieren und dass seine Mutter
eine Frau ist, ihm ist jedoch darüber hinaus noch nicht klar, dass Geschlechter zeitlich
gesehen gleichbleiben, da er davon ausgeht, dass er selbst später einmal eine Frau werden
wird, weswegen man ihn eben in diese erste Phase der Entwicklung einer
Geschlechtsidentität einordnen kann. Mit etwa drei bis fünf Jahren entwickeln Kinder dann
eben dieses Verständnis der zeitlichen Geschlechtsstabilität und verstehen, dass ihr eigenes
Geschlecht und Geschlechter im Allgemeinen über die Zeit konstant bleiben, auch wenn sie
nach wie vor davon ausgehen, dass Äußerlichkeiten das Geschlecht beeinflussen können,
also das Kleidung oder Aktivitäten dafür verantwortlich sind welches Geschlecht eine Person
oder das Kind selbst in diesem Moment einnehmen. Auch hier sind gewisse Parallelen zu
Pauls Aussage zu erkennen, der ja die Schuhe stark mit dem Geschlecht seiner Mutter
verbindet. Die dritte und letzte Stufe wird durch die Geschlechtskonstanz beschrieben, die ab
ungefähr dem sechsten Lebensjahr dafür sorgt, dass Kinder sich so weit entwickeln, dass sie
verstehen, dass ein Geschlecht unabhängig von Zeit oder von äußeren oberflächlichen
Einflüssen dasselbe bleibt. Erst wenn alle dieser drei Schritte der Entwicklung einer
Geschlechtsidentität vom Kind durchlaufen worden sind, hat sich eine stabile
Geschlechtsidentität gebildet.
Seite1 PFH-Private Hochschule Göttingen 19.03.2025
FB2823GR814
Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21
Einsendeaufgabe
Entwicklungspsychologie IV – Entwicklung der
Geschlechtsidentität, psychische Störungen und Interventionen
Aufgabe 1
Der 2 ½-jährige Paul sagt zu seiner Mutter: „Wenn ich mal eine Frau bin, will ich auch
die Schuhe da“ (zeigt auf die Pumps seiner Mutter).
a) Ordnen Sie Pauls Äußerung im Zusammenhang mit der Entwicklung einer
Geschlechtsidentität ein: Ab welchem Alter ist womit zu rechnen?
Die Geschlechtsidentität entwickelt sich nach Kohlberg über drei Stufen und beginnt dabei im
frühen Kindesalter mit etwa zwei bis drei Jahren und wird in dieser ersten Phase als
Geschlechtskategorisierung bezeichnet, hier erkennen Kinder an sich selbst von alleine
sowie an anderen Personen im Umfeld, ob das Geschlecht als männlich oder weiblich zu
verstehen ist, auch wenn noch kein tiefgründigeres Verständnis für ein stabiles Geschlecht
vorhanden ist. Paul erkennt offensichtlich das Geschlechter existieren und dass seine Mutter
eine Frau ist, ihm ist jedoch darüber hinaus noch nicht klar, dass Geschlechter zeitlich
gesehen gleichbleiben, da er davon ausgeht, dass er selbst später einmal eine Frau werden
wird, weswegen man ihn eben in diese erste Phase der Entwicklung einer
Geschlechtsidentität einordnen kann. Mit etwa drei bis fünf Jahren entwickeln Kinder dann
eben dieses Verständnis der zeitlichen Geschlechtsstabilität und verstehen, dass ihr eigenes
Geschlecht und Geschlechter im Allgemeinen über die Zeit konstant bleiben, auch wenn sie
nach wie vor davon ausgehen, dass Äußerlichkeiten das Geschlecht beeinflussen können,
also das Kleidung oder Aktivitäten dafür verantwortlich sind welches Geschlecht eine Person
oder das Kind selbst in diesem Moment einnehmen. Auch hier sind gewisse Parallelen zu
Pauls Aussage zu erkennen, der ja die Schuhe stark mit dem Geschlecht seiner Mutter
verbindet. Die dritte und letzte Stufe wird durch die Geschlechtskonstanz beschrieben, die ab
ungefähr dem sechsten Lebensjahr dafür sorgt, dass Kinder sich so weit entwickeln, dass sie
verstehen, dass ein Geschlecht unabhängig von Zeit oder von äußeren oberflächlichen
Einflüssen dasselbe bleibt. Erst wenn alle dieser drei Schritte der Entwicklung einer
Geschlechtsidentität vom Kind durchlaufen worden sind, hat sich eine stabile
Geschlechtsidentität gebildet.
Seite1 PFH-Private Hochschule Göttingen 19.03.2025