Kapitel 11 - Motivation
11.5 Kognitive Motivationsmodelle
Das eigene persönliche Leistungsbedürfnis (n Leistung) und die Anregung durch die Umwelt (p Leistung)
führen zusammen zu der erlebten Motivation.
11.5.1 Hierarchie der Motive
Motivationsformen:
1. Mangelmotivation, die uns veranlasst, unser physisches oder psychisches Gleichgewicht
wiederherzustellen.
2. Wachstumsmotivation, die uns veranlasst, über unser bisheriges Tun und
Handeln hinauszuwachsen.
Maslows Bedürfnishierarchie
Die höher stehenden Bedürfnisse kommen, nach Maslows Theorie, erst dann
zum Tragen, wenn die jeweils niederen erfüllt sind.
Nach Maslow verfügen wir alle über eine in Ebenen gegliederte Hierarchie
angeborener und durch Werte der Umwelt beein ussbarer Bedürfnisse, die bei
ständiger Frustration auch zu pathologischen Formen führen kann.
11.5.2 Leistungsmotivation
Unser Streben danach, etwas Bedeutsames zu erreichen, Aufgaben
hervorragend zu lösen oder herausragende Leistungen zu erbringen, gepaart
mit dem Wunsch nach Kontrolle & hohen Standards wir als
Leistungsmotivation bezeichnet.
Treten bereits erlebte Reizsituationen auf, so können die früher erlebten
A ekte „antizipatorisch wiederhergestellt“ werden und als
Erwartungsemotionen bezeichnet werden. Diese sind der eigentlich
motivierende Faktor, der unser Handeln auslöst, um die ursprünglichen
Emp ndungen (Lust/Unlust) wieder zu ermöglichen oder zu vermeiden.
Die individuellen Unterschiede bekräftigen diese Annahme.
Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
Zur Erfassung der Motivationsstärke werden Proband:innen Bilder mit
leistungsbezogenen Darstellungen gezeigt, zu denen die Proband:innen
Geschichten erzählen sollen und sagen sollen, was ihrer Meinung nach auf
dem Bild passiert.
Es wird davon ausgegangen, dass sich in den Schilderungen durch eine Art eines Projektilen Tests, die
eigenen Werte, Interessen und Motive der Teilnehmenden widerspiegeln.
Aus den Reaktionen wurden die verschiedenen Motive Machtmotiv, Leistungsmotiv und Anschlussmotiv
entwickelt.
Das messbar gemachte Leistungsmotiv wurde als need achievement (n Ach) bezeichnet und umfasst die
Eigenschaften hervorzuragen, Hindernisse zu überwinden, einen hohen Standard zu erreichen oder
Schwieriges bald zu vollbringen.
Leistungsmotivation und Leistung
Hoch Leistungsmotivierte neigen dazu, sich auf leistungsbezogene Tätigkeiten einzulassen & erbringen
höhere Leistungen. Sie lernen schneller und bleiben unter best. Bedingungen länger bei den
leistungsbezogenen Tätigkeiten als niedrig Leistungsmotivierte.
Generell kommen im Berufsleben Menschen mit hoher Leistungsmotivation weiter voran als Menschen mit
niedriger Leistungsmotivation, die die gleiche Ausbildung und die gleichen Aufstiegschancen besitzen.
Das Beharren auf der Bearbeitung einer unlösbaren Aufgabe war bei Personen mit hohem Need-
achievement größer, wenn die Aufgabe als schwierig vorgestellt worden war.
Personen mit hohem Leistungsbedürfnis erbringen bessere Leistungen, zB beim Lösen von Anagrammen.
Es konnte belegt werden, dass jede Person ein relativ zeitstabiles n-Ach-Niveau bestimmten Aufgaben
gegenüber besitzt.
ff fi
fl