Faust:
PROLOG IM HIMMEL
Faust wird zum Repräsentant der Menschheit
-”es irrt der Mensch so lang er sterbt”
-> Faust ist der strebsamste von allen (will wissen was “die Welt im innersten
zusammenhält”)
->perfektes Objekt für die Wette
Mephisto Gott untergeordnet Z.313: “Wenn ihr mir die Erlaubnis gebt”
Mephisto:
-Mensch triebgesteuert/Tier/negiert dessen intellektuelle Fähigkeiten
->Verstand nur für das Animalische
Z. 285 “Er nennts Vernunft und brauchts allein, Nur tierischer als jedes Tier zu sein”
- Mensch kann sich nicht weiterentwickeln und bleibt auf der Stelle stehen
Z: 281 “Der kleine Gott der Welt bleibt stets vom gleichen Schlag”
-Mephistos macht ist begrenzt. er ist auch nur ein Teil in der Schöpfung Gottes
kein Gegenspieler für Gott
->er ist nur dafür da, dass die Menschen nicht aufhören nach höherem zu streben ( V:1335
V.1335 “Ein Teil von jener Kraft die stets das Böse will und stets das gute schafft”)
-> kein gegenspieler sondern der Mitspieler Gottes
-> Menschen sehen Gott als “gut” an, wollen daher über Mephisto bzw. ihre triebhafte Seite
hinauswachsen und sich weiterentwickeln um Gott gerecht zu werden
(Mephisto ist das Schlechte in der Welt, ohne welches die Menschen immer auf der gleichen
Stelle stehen könnten, aber dadurch, dass es schlechtes gibt, sind die Menschen dazu
gezwungen zum “Guten” zu streben und es selbst zu schaffen, um so letztendlich um die
eigenen animalischen Triebe probieren zu triumphieren).
-Mephisto ist ein Nihilist “Und das mit Recht; denn alles was entsteht Ist wert, dass es
zugrunde geht” (V1338/1339)
-Aufklärerische Ader, fordert altes durch Sarkasmus heraus und stellt oft richtige
Beobachtungen an (V:2836-2840 Kirchenkritik)
Prometheus Analogie V. 1378 “Hätte ich mir nicht die Flamme vorenthalten, hätte ich nichts
Apartes für mich”.
-Unzufrieden mit seiner Situation “Ich möcht mich gleich dem teufel übergeben, Wenn ich
nur selbst kein Teufel wär!”
-Manipulativ (V2902: “Sie hat ganz vornehmen Besuch”).
Duell-Hypothese >---<"Duell" im Kopf Fausts
Faust ringt mit seinem Schicksal
Held-Antiheld-Schema
Kritik: Verantwortungsdelegation (Faust werde damit rechtfertigt)
Jochen Schmidt: !) Selbstcharakterisierung Mephistos mit drei Tendenzen:
1. Teil 1335 Tendenz zur Partikularisierung/Atomisierung negiert Fausts Drang zum
Ganzen
2. Verneiner/Zerstörer <--->Fausts Schaffensdrang
3. Ideal u. Geistiges als bloße Illusion >--< Fausts Höhenflüge
,Conclusio: M.Negation zu Fausts Selbstbild
Gott Menschenbild:
“Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt, dass Blüt und Frucht die künft´gen
Jahre zieren”
-> aristotelische Vorstellung Entelechie (alles hat einen drang zur Vervolkommnung,
selbstverwirklichung)
=> Faust trägt seine innere Bestimmung in sich
Mensch findet in seinem Streben immer zum rechten Weg
V.328 “Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl
bewusst”
->Positives Menschenbild
-Faust zeigt die Grenzen der Menschheit auf
NACHT
Faust Grundprobleme:
Der erste Teil des Monologs charakterisiert Fausts Nihilismus und seine Verzweiflung über
die menschliche Begrenzung der Fassungskraft
V. 364 “Und sehe, dass wir nichts wissen können”
Ziel: “Das ich erkenne was die Welt im innersten zusammenhält” (382/83)
->Wissen der Erde reicht nicht aus um zur Erkenntnis zu gelangen
Entgrenzungsversuche
Makrokosmus
Sieht Zeichen des Makrokosmus
V.440 “Ich schau in diesen reinen Zügen”
Funktioniert nicht, da er es lediglich als ein Schauspiel, eine Illusion erkennt “Welch
Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur! Wo fasse ich dich, unendliche Natur” (V 454/455).
Erdgeistbeschwörung
-nachdem er im gelehrten dasein nicht gefunden hat was die welt im innersten
zusammenhält, versucht er es jetzt mit der Magie
-Erdgeist ist die sich ewig schaffende Natur
Zeigt Fausts Selbstüberschätzung:
-V.500 “Ich bins, bin Faust bin deinesgleichen”
-”Nicht dir? Wem denn? Ich Ebenbild der Gottheit! Und nicht einmal dir!” er erkennt seine
eigene Unzulänglichkeit. sein eigene Position als niederer Mensch im weltbild der göttliche
Schöpfung
, 3 Entgrenzungsversuch Suizidversuch
Will durch den Tod mehr Erkenntnis erlangen/ den Göttern näher sein
V.701 “Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag”
V. 704 “Auf neuer Bahn den Äther zu durchdringen”
Auftritt Wagner
-Wagner ist Satire (Schlafrock usw) und verkörpert das ordinäre Wissenschaftsbild, welches
dem Fausts gegenübersteht ->eindimensionale Buchgelehrsamkeit
V.1108 “Und ach! entrollst du gar ein würdig Pergament, So steigt der ganze Himmel zu dir
nieder”
-Forscher ohne Verantwortung für seine Forschung
-Fausts Wissenschaft ist emotional gesteuert “Ich kann das Wort so hoch unmöglich
schätzen, ich muss es anders übersetzen” (1225/1226), außerdem kritisiert er die
oberflächliche Durch Rationalisierung
der Wissenschaft (Das Wort stirbt schon in der Feder, Die Herrschaft führen Wachs und
Leder (V 1728/29).
Wagner hat berechnendes auf Ruhm/Anerkennung ausgerichtetes
Wissenschaftsverständnis
“O! glücklich! wer von seinen Gaben Solch einen Vorteil ziehen kann!” (1013/14)
V.1059 “Gewissenhaft und pünktlich auszuüben”
-Wagner denkt nicht selber sondern zitiert nur diejenigen die Vor ihm waren “es ist ein groß
Ergetzen sich in den Geist versetzen, zu schauen wie vor uns ein weiser Mann gedacht,
Und wie wir's dann zuletzt so herrlich weit gebracht.”
Nacht symbolisiert Dunkelheit in der man nicht viel sehen kann
->Tageszeit der dunklen Gedanken, Zweifel, Depressionen
Zimmer zeigt Beschränktheit des Menschen, Faust strebt nach Höherem (hohes Zimmer)
VOR DEM TOR
Mehrere soziale Gruppen werden repräsentiert, Faust mischt sich unters einfache Volk
->entspricht motivisch Begegnung mit dem kleinbürgerlichen Gretchen
->zeigt Faust ist nicht in Gesellschaft integriert =>isoliert
- dumpfer, unnsinnliche Sexualiät der jungen Bürger. “das wir das Wildbret nicht verlieren”
-> nur stumpfer Sex, Alkohol, “Burgen erobern” -> eindimensionalität des beschränkten,
kleinbürgerliche Lebens
Bürger haben billigstes, populistisches Politikverständnis (AFD) (V.848-850)
V.897 “Mädchen und Burgen, müssen sich geben”
->Gretchen ist Mädchen, dass sich Liebe hingibt und allein ihrem Schicksal überlassen ist
V.876 “Agathe fort! ich nehme mich in Acht”
Mädchen wissen um soziale Kontrolle der Stadt (Beisammensein von Unverheirateten nicht
gut)
->Hinweis Gretchens Schicksal im späteren Dramenverlauf