Kommunikation und Interaktion
13.1 Grundlagen
Soziale Interaktion: wechselseitig aufeinander bezogenes Verhalten zwischen Menschen (reagieren,
gegenseitig beeinflussen, steuern,..)
- ein oder mehrere Personen (nur Interaktion kann auch mit PC sein)
- gegenseitige Abhängigkeit zu sozialer Kommunikation (Äußerungen, Handlungen sind oft
Ursache+Ergebnis für Ä+H des anderen)
Soziale Kommunikation: Vermittlung, Aufnahme, Austausch von Infos(Gefühle,..) zwischen zwei+
Personen
- nur wenn es ein wechselseitiger Ablauf ist in einer sozialen Situation
Zb Jan(Sender) sagt zu Emil(Empfänger), ob er heute Zeit hat(Info), weil er sonst Langeweile
hat(Absicht)
- Medium codiert die Nachricht mithilfe von Sprache, Mimik, Gestik,..
- Kanal sagt, über welches Sinnesorgan die Übermittlung passiert (Hören, Sehen, Fühlen,..), oft
mit Kommunikationsmitteln, wie Telefon
- Empfänger muss codierte Nachricht decodieren, zb. mit Kanälen hört/sieht er die Nachricht
- Wenn erfolgreich = Nachricht so verstanden, wie sie verstanden werden sollte
- Sender- und Empfängerrollen wechseln sich durch reagieren und antworten ab (Regelkreis)
Regelkreis: Sender zu Empfänger-Absicht-Kodierung-Übermittlung: Medium, Kanal, Mittel-
Dekodierung-Empfänger zu Sender-Absicht-Kodierung-Übermittlung: Medium, Kanal, Mittel-
Dekodierung-Sender zu Empfänger-,….
Verbale und nonverbale Kommunikation
Verbal: „was“ der Mitteilung (Inhaltsaspekt) – wird mit non+paraverbal verdeutlicht
Nonverbal: körpersprachlicher Ausdruck (Blick, Mimik, Gestik, Bewegung, Körperhaltung)
Paraverbal: „wie“ der Mitteilung (Stimmklang, -tempo)-> größte Ausdrucksstärke
Wenn alle kongruent(übereinstimmend) = effektive, authentische Kommunikation, inkongruent nicht
-------------------rechte Spalte
Gesichtsausdruck/Mimik: Emotionen ablesen, Blickkontakt; sehr kontrollierbar, deswegen wenig aussagekräftig
Berührung/Gestik: mit Händen und Armen: einladend/ablehnend wirken, Nervosität zeigen(fidgeting)
Distanzzonen: Ansprachedistanz(3-4m), persönliche Distanz(0,6-1,5m), Intimdistanz(50-60cm)
Körpersprache/Haltung: Gewichtsverlagerung (frei, angelehnt), Verschlossenheit(Arme verschränkt)
, 13.2 Kommunikationsmodell nach P. Watzlawick + Störungen
Axiome:
1. Man kann nicht nicht kommunizieren
Jedes Verhalten hat Mitteilungscharakter, auch nichts-Sagen
- Wenn man das ignoriert, ruft Störungen hervor (Flucht, Ignorieren von nonverbalem,
verharmlosen “war nicht so wichtig“,..)
2. Jede Kommunikation hat Inhalts- und Beziehungsaspekt(der bestimmt den Inhaltsaspekt)
„was“=Inhaltsaspekt(siehe verbal) und „wie“=Beziehungsaspekt (wie Sender die Mitteilung
verstanden haben will)
Zb „hast du das gemacht?“ kann abwertend oder bewundernd klingen, je nach bzh
- Wenn man sich über Inhalts- und Beziehungsebenen uneinig ist, kommts zur Störung in der
Kommunikation (zb wenn bzh unklar bzw negativ ist und man deswegen Inhalte nicht
wertet / Kumpel hat andere Meinung, deswegen unsympathisch)
3. Verhalten ist Reaktion und Reiz auf Verhalten des anderen (siehe Regelkreis)
Zb „sei still“ -> „wie lange soll ich noch warten“ -> „sei jetzt still!!“
Interpunktion: Vorangegangenes Verhalten von anderen wird als Ursache des eigenen Verhaltens
interpretiert
- Wird ein Anfang einer Kommunikation gesucht, ruft das Störungen hervor, da es ja ein Kreis
ist, nicht linear
4. Digitale und analoge Modalitäten
Digital: Sprache (sehr genau)
Analog: Ausdrucksverhalten (kann ausdrücken, was man mit Worten nicht kann)
- Wenn beide nicht kongruent sind = Störungen (zb Betonung anders als Tat)
5. Symmetrisch oder komplementäre Kommunikationsabläufe
Symmetrisch: Tendenz zu gleichmäßiger bzh, Ungleichheiten vermeiden (zb gleich viel reden,
ähnliche Interessen)
- Störung: symmetrische Eskalation(Symmetrie wiederherstellen): „was sie hat, will ich auch
haben“
Komplementär: Tendenz zu unterschiedlicher Bzh, auf Ergänzung ausgerichtet (zb 1 ruhig, 1 wild)
- Störung: starre Komplementarität(anfängliches Abhängigkeitsverhältnis bleibt bestehen):
Kind bleibt unselbstständig