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Notizen

Vorlesungsmitschrift Pädagogische Psychologie

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Zusammenfassung der Vorlesung Pädagogische Psychologie

vorschau 4 aus 34   Seiten

  • 30. november 2022
  • 34
  • 2019/2020
  • Notizen
  • Retelsdorf
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KlaraP
Pädagogische Psychologie WS 19/20


Pädägogische Psychologie
1. Welche Anforderungen an Lehrkräfte gibt es?
Lehrkräfte sind…
• Fachkräfte für Lehren und Lernen
• Erziehungsaufgaben in Zusammenarbeit mit den Eltern
• Beurteilungs- und Beratungsaufgaben
• Ständige Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen
• Beteiligt an Schulentwicklung
Lehrer sein ist ein Komplexer Beruf:
• vielseitig, oft wenig planbar
• einerseits hohe gestalterische Freiheitsgrade, andererseits praktische Einschränkungen
• Herausforderung, SuS zur aktiven Auseinandersetzung mit nicht freiwillig gewählten Themen
und zu -anstrengenden Lerntätigkeiten zu bewegen
• einzelne SuS individuell fördern, aber Gruppenkontext

2. Was verstehen wir unter professioneller Handlungskompetenz von Lehrern?
Die Professionelle Handlungskompetenz setzt sich aus professioneller Kompetenz und
professionellem Handeln zusammen. Das Zusammenspiel beider ermöglicht Schülerbezogene und
Lehrerbezogene Effekte
! Professionelle Kompetenz:
(Einflüsse aus: Persönlicher Voraussetzung + Formale Ausbildung + Kontexteinflüsse)
✓ Motivation
✓ Überzeugung und Werte
✓ Selbstregulation
✓ Professionswissen -> Päd. Wissen, Fachwissen, Fachdidaktisches Wissen,
Organisationswissen, Beratungswissen
! Professionelles Handeln:
✓ Unterricht
✓ Allg. berufliches Verhalten

3. Womit beschäftigt sich die Pädagogische Psychologie?
Die Pädagogische Psychologie untersucht: Voraussetzungen, Prozesse und Ergebnisse von Bildung
und Erziehung auf Grundlage von psychologischen Theorien und Methoden.
Im Zentrum stehen Fragen des Lehrens und Lernens in unterschiedlichen Lernumgebungen und der
Einfluss pädagogischer Maßnahmen auf die individuelle Entwicklung.

Bsp: warum sind…
– manche SuS besser, andere schlechter lernen,
– manche SuS die Lernfreude und Lernmotivation verlieren,
– es manchen Lehrkräften im Unterricht so schwer fällt, Wissen zu vermitteln,
– Mädchen in manchen Fächern bessere und in anderen Fächern schlechtere Leistungen
zeigen als Jungen.




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, Pädagogische Psychologie WS 19/20


Lernen und Gedächtnis
1. Was verstehen wir unter Lernen?
„Lernen ist ein Prozess, bei dem es zu überdauernden Änderungen im Verhaltenspotenzial als Folge
von Erfahrungen kommt.“ (Hasselhorn und Gold, 2013, S.37)

✓ Lernen als Aufbau von Assoziationen durch Klassisches Konditionieren.
✓ Lernen als Verhaltensänderung durch Operantes Konditionieren, Lernen am Modell und
Pädagogische Verhaltensmodifikationen
✓ Lernen als Wissenserwerb

2. Worin unterscheiden sich klassisches und operantes Konditionieren?
Unterschied: Klassische K. werden neue Assoziation zwischen 2 Reizen aufgebaut, Verbindung wird
neu geknüpft. Ein Reiz der Natur wird mit andrem Ereignis verknüpft. Beim Operanten K. soll eine
Verhaltensänderung nicht auf angeborenen Reiz-Reaktions-Verbindungen, sondern man Verstärkt
bestimmte Reize, um ein häufigeres oder selteneres Verhalten hervorzurufen.


Klassische Konditionierung
Die klassische Konditionierung ist eine grundlegende Form des Lernens, bei der ein Reiz oder ein
Ereignis das Auftreten eines anderen Reizes oder Ereignisses vorhersagt. Der Organismus lernt eine
neue Assoziation zwischen 2 Reizen – zwischen einem Reiz, der zuvor die Reaktion nicht auslöste,
und einem anderen, der nach den Gesetzen der Natur die Reaktion auslöste. Bsp. Hund – Klingel –
essen- Speichelfluss, oder der kleine Albert und die Ratte, Bsp. Schule: Rohrstock

Operante Konditionierung
Bei diesem Verfahren werden die Konsequenzen eines Verhaltens manipuliert, um herauszufinden,
welchen Effekt sie auf das nachfolgende Verhalten haben. Ein Operant ist jegliches Verhalten, das ein
Organismus zeigt, sofern es im Verhältnis zu den beobachtbaren Auswirkungen auf die Umwelt
charakterisiert werden kann. Im wörtlichen Sinn bedeutet operant „die Umwelt beeinflussend“ Ein
operant wird nicht wie beim klassischen Konditionieren durch bestimmte Reize ausgelöst. Beim
operanten Konditionieren werden, mit anderen Worten die Wahrscheinlichkeiten verschiedener
operanter Verhaltensweisen verändert, und zwar in Abhängigkeit von den Konsequenzen, die Sie in
der Umwelt des Organismus bewirkt.
Beim Operanten Konditionieren wird von Verhaltensweisen gelernt, die nicht auf angeborenen
reaktiven Reiz-Reaktions-Verbindungen basieren. Spontanes Verhalten ruft bestimmte
Konsequenzen hervor (positive oder negative). Beziehung zwischen Verhalten und Konsequenz
entsteht.

Wie sinnvoll ist Bestrafung?
Kritik an Bestrafung:
Abneigung und Angst, Flucht-
und Vermeidung,
Aggressionen, Negative
Selbstwahrnehmung,
Alternative Verhaltensweisen
werden nicht automatisch
gelernt
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, Pädagogische Psychologie WS 19/20

3. Was ist Lernen am Modell?
• Auch genannt Beobachtungslernen
• Wichtiger Vertreter: Albert Bandura
• Erklärt das erstmalige Auftreten von Verhaltensmustern in sozialen Kontexten: Das Verhalten
wird von Modellpersonen imitiert
• Modelle wirken vor allem, wenn sie ähnlich sind, wenn sie positiv gesehen werden, wenn
das Verhalten der Person machbar erscheint.
• Klassisches Experiment in dem Kindergartenkinder Film gucken und Handlung mit oder ohne
Konsequenz beobachten, und infolge dessen reagieren


4. Wie funktioniert pädagogische Verhaltensmodifikation in der Schule?
Verhaltensmodifikationen sind empirisch-experimentelle und lernpsychologisch orientierte
Methoden zur gezielten Beeinflussung von Verhaltensweisen im pädagogischen Feld…
…durch: systematische Veränderungen situativer Rahmenbedingungen und
Verhaltenskonsequenzen sowie durch Verhaltensmodelle

➔ Methoden, um nerviges Verhalten zu beeinflussen, durch abchecken wo das Problem
liegt, positive oder negative Konsequenzen oder verschiedene Modelle wie Tokens etc.

Möglichkeiten, um das Verhalten zu beeinflussen:
• Verhaltensbeobachtung und Ziele festlegen
Ist-Zustand, Ziele, Verstärker erkennen, Modifikationstechniken wählen und bewerten
• Techniken zur Erhöhung der Verhaltensstärke
➢ positive Verstärkung: Von SuS ausgeführtes Verhalten wird positiv verstärkt
➢ Selbstregulation: SuS lernen eigens Verhalten zu beobachten und regulieren, indem
Verstärker für angemessenes Verhalten festgelegt werden
➢ Kontingenzverträge: Übereinkommen zwischen LuL und SuS, über besondere Belohnung bei
Zielerreichung
➢ Modell-Lernen: SuS imitieren Verhalten positiv bewerteter anderer Personen
• Techniken zur Reduzierung von Verhalten
Löschung, Zurückhalten von Verstärkung oder Bestrafung
• Tokensysteme in der Schule
Token sind generalisierte Verstärker, (sekundäre Verstärkersysteme Bsp.: Aufkleber, Plastikchips
etc., Grundregeln: akzeptiert, klar, attraktiv, zu Beginn nach kurzer Zeit später selbst verstärkend)

5. Welche Perspektiven auf das Lernen als Wissenserwerb kennen Sie?
Lernen wird hier als kognitiver Prozess der Informationsverarbeitung beobachtet, Gedächtnis als
Fähigkeit Informationen zu speichern und abzurufen. Es gibt 3 Perspektiven auf das Lernen:
- Perspektive des aktiven Tuns: Lernen durch Lehren, sichtbare Lernaktivität (Diskussionen,
Labore), Lernen ist an best. Aktivitäten gekoppelt (Situierte Kognition), wenig empir. Evidenz
- Perspektive der aktiven Informationsverarbeitung: kognitive Aktivierung als entscheidender
Aspekt, Wissen aktiv vom Individuum selbst aufgebaut, große Herausforderung
- Perspektive der fokussierten Informationsverarbeitung: baut auf aktive I. auf, Fokussierung
auf das Wesentliche



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, Pädagogische Psychologie WS 19/20

6. Beschreiben Sie die Gedächtniseinteilung nach zeitlichen Aspekten!

1. Enkodierung - sensorischer Speicher
- Hat Enorme Kapazität
- Reize aus allen Sinnesorganen
treffen ein
- Werden für Sekunden gehalten
- Selektiert, Interpretiert

Dann weiter ins -> Arbeitsgedächtnis
- Hat begrenzte Kapazität
- Inhalte werden zu Einheiten
verkettet und geordnet
- Steuerung, welche Inhalte weiterverarbeitet werden (Abhängig von Erfahrungen/was schon
im Langzeitgedächtnis vorhanden ist)

2. dann Speicherung im -> Langzeitgedächtnis
- Semantisches Gedächtnis: Speicher von Deklarativem Wissen (Fakten, Daten, Konzepte,
Regeln)
- Episodisches Gedächtnis: Speichern von Prozeduralem Wissen: Handlungen (Bsp. Auto
fahren)

3. Abruf – Zugang zu den gespeicherten Informationen
- Kontextabhängig (Bsp. Unter Wasser gelernt, Abruf gelingt dort auch besser)
- In Form von: Freier Reproduktion (free recall)
- Wiedererkennen (cued recall)


7. Welche Arten von Wissen sind im Langzeitgedächtnis gespeichert?
→ Deklaratives Wissen – Fakten, Daten, Konzepte, Regeln
→ Prozedurales Wissen – Handlungen (Bsp. Auto fahren)

8. Wie kann das Speichern von Material gefördert werden?
- Repräsentationsform im Gedächtnis: Proposition, Schemata oder Skripte
- Wiederholung, Elaboration, Isolierungseffekt

Übergang in s Langzeitgedächtnis:
- Wiederholung eines Lerninhaltes führt zu dauerhafter Abspeicherung
- Elaboration gelingt besser bei „tiefer“ und „reichhaltiger“ Kodierung der Information im
Arbeitsgedächtnis
- Isolierungseffekt: wenn ein Element aus einer Merkreihe besonders heraussticht (z.B. ein
Buchstabe in einer Zahlenreihe) wird es besser behalten

9. Wie kann der Abruf erleichtert werden?
➔ Schon beim Lernen Kontext variieren
Gelingt der Abruf nicht = Vergessen: Zerfall von Gedächtnisspuren, Hemmung durch Überlagerung,
zu wenig Hinweisreize

4

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