Facharbeit im Fach Biologie 06.20.2020
Thema: Essstörungen
1 Einleitung
Für diese Facharbeit im Fach Biologie habe ich das Thema "Essstörungen"
gewählt. Im Rahmen dieser Facharbeit werde ich mich mit den bekanntesten
Essstörungen auseinandersetzen, wobei sich meine Untersuchung auf die zwei
Formen "Anorexie " und "Bulimia nervosa" beschränkt. Diese Begrenzung ist
sinnvoll, da eine Analyse aller Formen eines gestörten Essverhaltens den
geforderten Rahmen einer Facharbeit weit übersteigen würde.
Das Hauptaugenmerk der Facharbeit liegt auf den genauen Ursachen, sowie
den Folgen bezüglich der Krankheit. Für die Bearbeitung verwende ich
ausgewählte Literatur, die sich mit diesem Thema befasst, um Aussagen von
Ärzten, Therapeuten und Betroffenen zu untersuchen und dadurch ein besseres
Krankheitsverständnis entwickeln und darstellen zu können.
Weiterhin werde verschiedenen Therapiemöglichkeiten angeben, die speziell
dieser Erkrankung entsprechen und meiner Meinung nach sinnvoll erscheinen.
2 Psychogene Essstörungen
Essstörungen sind ein weit verbreitetes Problem in der heutigen Gesellschaft,
aber auch früher fand man Anfänge dieser Krankheit. Essstörungen waren und
werden immer ein großes gesellschaftliches Problem darstellen. In
Industriestaaten wird die Ernährung zu einem immer größer werdenden
Problem. Der Überfluss, die Vielfalt und die hohe Qualität der Nahrungsmittel
erschweren den Umgang zusätzlich (Bertelsmann Lexikothek). Außerdem übt
das, durch die Medien verbreitete Schönheitsideal, einen enormen Druck auf
anfällige Personen, im Bezug auf ein gestörtes Essverhalten, aus. Die
gesellschaftlichen Normen von Schlankheit, Dynamik und Vitalität wollen
erreicht und eingehalten werden. Es leiden zunehmend junge Frauen an einem
gestörten Essverhalten, was verschiedene Ursachen hat. Das Verhältnis
zwischen Essgestörten Frauen und Männern wird auf ca. 10:1 geschätzt
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,(Befreiung aus dem Hungerturm-Dorette Constam).
Weitere Schätzungen ergeben, dass in den alten Bundesländern zwischen
einer halben und zwei Millionen Menschen in ihren Eßgewohnheiten gestört
sind, davon 90 -95% Frauen und 5- 10% Männer (Bertelsmann Lexikothek).
Essstörungen sind gekennzeichnet durch ständige Gedanken um das Gewicht,
die Waage und das Zählen von Kalorien. Außerdem auffällig sind eine
zwanghafte Kontrolle der Nahrungszufuhr, eine rigide Auswahl der
Nahrungsmittel und eine ritualisierende Einhaltung regelmäßiger Diäten. Die
Betroffenen leiden an einer beeinträchtigten Wahrnehmung ihres eigenen
Körpers. Er wird als zu dick und schmutzig empfunden. Herbeigeführtes
Erbrechen oder der Gebrauch von Abführmitteln gewinnen an Bedeutung im
Zusammenhang mit dem Gedanken an eine innere Reinigung. Risikofaktoren,
die die Entstehung von krankhaften Essstörungen begünstigen sind abhängig
von der Gesellschaft, der Familie und von der eigenen Persönlichkeit. Die
familiäre Situation spielt eine zunehmend große Rolle in der Entstehung, denn
zum Beispiel Lieblosigkeit der Eltern, zu hohe Erwartungen an das Kind oder
eine gestörte Atmosphäre innerhalb der Familie tragen einen großen Teil zu der
Entwicklung der Kinder bei. Zu den persönlichen Risikofaktoren zählen das
weibliche Geschlecht, die jeweilige Berufsgruppenzugehörigkeit und schon
vorhandene Minderwertigkeitsgefühle im Zusammenhang mit einem gezügelten
Essverhalten und regelmäßigen Diäten (http//:
projekte.ringhofer.com/psychologie/essstoerungen.html).
Man unterscheidet drei Formen von Essstörungen: Anorexie (Magersucht),
Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) und Adipositas (Fettsucht). Die Grenzen
zwischen Anorexie und Bulimia nervosa sind fließend. Anorexieerkrankte
Personen verweigern die Nahrung, um ihr Gewicht zu verringern. Das heißt sie
sind stark untergewichtig. 30% der Betroffenen bleiben ihr ganzes Leben lang
süchtig, 10-20% sterben an den Folgen der Krankheit und 50% leiden
gleichzeitig an Bulimie. Bulimia nervosa ist eine Ess-Brechsucht. Bulimikerinnen
sind normalgewichtig und unauffällig. Sie verheimlichen ihre Krankheit aus
einem Schamgefühl, was gleichzeitig Schuldgefühle auslöst.
Adipositas bedeutet Esssucht. Esssüchtige essen übernatürlich große Mengen
an Nahrung, sind also übergewichtig und leben wie alle Essgestörten in einem
ständigen Kampf um ihr Gewicht.
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, "Die Patientin führt einen verzweifelten und endlosen Kampf, um eine totale
Kontrolle über Gefühle und Verhalten, den Körper und ihre Umwelt zu
erlangen."1 Die Ursachen aller Essstörungen liegen verborgen. Essstörungen
sind ein Hilfeschrei und ein Mittel um innere Spannungen abzubauen und
Gefühle zu unterdrücken.
2.1 Anorexia nervosa (Magersucht)
Anorexia nervosa weist auf ein krankhaftes Essverhalten hin, welches durch
einen starken Gewichtsverlust gekennzeichnet ist. Nach Diagnosekriterien
spricht man von Magersucht bei einem Gewichtsverlust durch Nahrungskarenz
von mindestens 25% des Normalgewichtes. Betroffene weigern sich den
körperlichen Bedürfnissen nach Nahrung nachzugehen. Das Hungergefühl wird
unterdrückt und verdrängt. Anorektische Patientinnen sind stark untergewichtig,
finden sich aber trotzdem zu dick. Das Fasten hat für sie eine besondere
Bedeutung. Sie fühlen sich stark und erleben Sicherheit im Bezug auf ihren
eigenen Körper. Sie tun alles, um ihr Gewicht zu verringern oder niedrig zu
halten. Die Angst zuzunehmen lässt sie in Panik geraten. Deshalb ist "Hungern"
nicht die einzige Methode. Sie treiben extremen Sport, erbrechen sich oder
missbrauchen Abführmittel um schlank zu bleiben. Das Durchschnittsalter
betroffener Personen liegt zwischen 15 und 25 Jahren. Es sind meist Frauen
betroffen, was verschiedene Ursachen hat
(www.medicineworldwide.de/krankheiten/psychische_krankheiten/anorexia.html
). Anorexie bedeutet wörtlich "Appetitverlust", welches eine irreführende
Beschreibung zu sein scheint, da nicht der Appetit, sondern das gesamte
Essverhalten gestört ist. Der Zusatz "nervosa" deutet auf psychische Ursachen
hin (Beltz, Magersucht und Bulimie-Verstehen und bewältigen). Anorektische
Patientinnen lassen sich nach der Art und Weise, wie der Gewichtsverlust
herbeigeführt wird, in zwei weitere Unterpunkte einteilen: Die "dieters" und
"restricters" auf der einen Seite, die ihr Gewicht durch Reduktion der
Kalorienaufnahme reduzieren und die "vomiters" und "purgers"
auf der anderen Seite, die das Gewicht durch selbstinduziertes Erbrechen oder
durch Missbrauch von Abführmitteln verringern (Beltz, Magersucht und
Bulimie).
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