Stammdaten (Master Data) Bewegungsdaten Transaktion logisch abgeschlossener Vorgang auf der Anwen- Informationssysteme
(Transaction Data) dungsebene, der eine zusammengehörige Einheit darstellt, die –Technische (Anwendungs-)Systeme (aktuell auf Digi-
Beispiele ●Debitoren/Kreditoren Konto ● Verkaufsbeleg vollständig oder gar nicht durchgeführt werden soll (z.B. Erstel- talrechnern) zum Speichern, Bearbeiten und Austau-
(Zahlungsbedingungen) ● Einkaufsbeleg lung eines Produktionsauftrags, Buchung eines Finanzbelegs); schen von Informationen
● Controlling-SD ● Materialbeleg Geschäftstransaktionen = einzelne Aktivitäten von Geschäfts- –im erweiterten Sinne kann auch von einem abstrak-
(Regionen, Funktionen, ● Buchungsbeleg ten System zur Informationsablage und –bearbeitung-
prozessen
Produkte, Kostenstellen) gesprochen werden (d.h. wie die Informationen struk-
● Material-SD →Vertriebsauftrag, turiert werden)
(Materialnr., Gewicht, Waren- Auftragsposition, Betriebliche Informationssysteme:
gruppe) Auftragseinstellung – Informationssysteme im betrieblichen Umfeld mit
● Vertriebs-SD (Kunde, Preis- dem Ziel einer effektiven Unterstützung einiger oder
liste, Artikel) Fehlmengenfolgen aller betrieblichen Prozesse (in Wikipedia wird nur auf
● Produktions-SD (Material, Lieferrisiko die Datenbereitstellung fokussiert, dies ignoriert die
Stückliste, Arbeitsplan, Ar- Verbrauchsrisiko Fragen komplexer Informationsverarbeitungen)
beitsplatz, Produktgruppe) Ein Matchcode ist ein Hilfsmittel, um im System abge-
● Kondition -SD (Preise, Zu- legte Datensätze zu suchen. Matchcodes sind eine effi-
schläge, Rabatte, Steuern ziente und benutzerfreundliche Suchhilfe bei unbe-
Eigen-
keinen Zeitbezug Zeitbezug kanntem Schlüssel. Beispiel: Es wir die Immatrikulati-
schaften
● ändern sich nicht stark ● ändern sich schnell onsnummer eines Studenten gesucht, es sind aber nur
● über langen Zeitraum vor- ● für bestimmten Vor und Nachname bekannt. Mit der Matchcode Suche
handen Zeitraum relevant kann man über die bekannten Angaben den Datensatz
(und die Nummer) schnell finden.
Operati- anlegen, ändern, löschen buchen, speichern,
ERP-System eine aus mehreren Komponenten beste-
onen erstellen, lesen, aktualisieren lesen
hende integrierte betriebliche Anwendungssoftware,
Funktionen der Materialwirtschaft:
die die operativen Geschäftsprozesse und Geschäfts-
▪ Einkauf/Beschaffung, Lagerhaltung, Wareneingang, Warenan-
transaktionen in allen betrieblichen Funktionsberei-
nahme, Eingangskontrolle, Kommissionierung, Bestandsfüh-
chen unterstützt (wesentliche Funktionen in den Berei-
rung, Disposition, Rechnungsprüfung, innerbetrieblicher
chen Finanz- und REWE, Personalwirtschaft, Material-
Transport
wirtschaft, Produktion Vertrieb) Integration wird von
Transaktionscode eine Zeichenfolge, die einen Typ von Transaktio-
einer zentralen Datenbank getragen, wodurch Daten-
nen benennt; durch Eingabe eines Transaktionscode oder die Aus-
redundanzen vermieden und integrierte Geschäftspro-
wahl über ein Menü wird eine entsprechende Transaktion aufgerufen
zesse ermöglicht werden
Chancen und Risiken der ERP-Einführung 1. Systeme
Chancen: a) Systeme können einerseits entweder geschlossen
✓ Leistungsfähiges Komplettpaket oder offen sein und andererseits entweder statisch
✓ Schwachstellen in Geschäftsprozessen können im Verlauf der oder dynamisch. Um welche Art von System handelt
Einführung aufgedeckt und verbessert werden (Vergleich Istzu- es sich bei ERP-Systemen (entweder geschlossen oder
stand mit Sollzustand) offen, entweder statisch oder dynamisch)?
✓ Kunden und Lieferanten können in die Geschäftsprozesse ein- Offen, da Kommunikation mit Umwelt (Anwender)
bezogen werden Dynamisch, da Veränderung über die Zeit → Daten
✓ Wertschöpfungsketten ohne Medienbrüche beschleunigen Be- (Hinzufügen, Verändern, Archivieren, Löschen)
arbeitungsschritte und verkürzen Reaktionszeiten
Risiken: b) Begründen Sie Ihre zwei Antworten jeweils anhand
✓ mangelndes Wissen über Detailfunktionen und Leistungsfähig- eines Beispiels.
keit der Software Beziehungen zur Umwelt:
✓ Unterschätzen des tatsächlichen Umstellungsaufwands ▪ Ja: offen
✓ Probleme bei der Umschulung von Mitarbeitern auf das neue ▪ Nein: geschlossen
System Veränderung über der Zeit?
✓ Anpassungsschwierigkeiten bei der Übernahme der Daten aus ▪ Ja: dynamisch
dem Altsystem (Datenmigration) ▪ Nein: statisch
Organisationsstrukturen SAP: Ergebnisbereich, Kos-
Losgrößenberechnung: Statisch, Periodisch, Optimum tenrechnungskreis, Kreditkontrollbereich, Kontenplan
2. A&D- und P&K-Systeme in der Pyramide BIS 3. Stamm- und Bewegungsdaten 3. Beim „Polylemma“ der Ablaufplanung (PPS)
Administrationssysteme: a) Worin unterscheiden sich Stamm- und Bewegungsdaten (Mas- a) Beschreiben Sie zwei Dilemmata zwischen jeweils
▪ Automatisieren einfacher, häufig wiederkehrender Routine- ter and Transaction Data) voneinander? zwei dieser Ersatzziele.
aufgaben Stammdaten (SD): bleiben (längerfristig) gleich
▪ Tätigkeit: verwaltende Tätigkeiten in Beschaffung, Lagerhal- Bewegungsdaten (BD): sind Auftragsdaten, die sich ändern
tung, Logistik, … b) Nennen Sie jeweils drei Beispiele für Stamm- und Bewegungs-
Dispositionssysteme: daten in ERP-Systemen.
▪ Unterstützen (oder Automatisieren) einfacher, häufig wieder- Beispiele SD: techn. Daten eines Produkts; Teilenummer eines Pro-
kehrender Entscheidungen dukts; Fertigungsanlage
▪ Tätigkeit: dispositive Tätigkeiten in Bestellwesen, Personal, Fi- Beispiele BD: Bestelldaten (Stückzahlen einer Bestellung); Auftrags-
nanzplanung, … daten; Lager Zu- und Abgänge
Planungssysteme: c) Inwiefern bauen Stamm- und Bewegungsdaten aufeinander Hohe Termintreue, geringe Durchlaufzeit, gleichmä-
▪ Lösen schlechtstrukturierter Probleme →Pläne auf? Erläutern Sie den Zusammenhang! zwischen Stamm- und Be- ßig hohe Kapazitätsauslastung, geringe Kapitalbin-
▪ Tätigkeit: Unterstützung der Anwender (Planer) bei ihren Auf- wegungsdaten anhand eines einfachen Beispiels. dung
gaben in allen betriebl. Funktionsbereichen Bewegungsdaten basieren auf den Masterdaten und arbeiten mit
Kontrollsysteme: den Informationen im Hintergrund. Z.B. Wird eine Bestellung eines Hohe Termintreue ←→ Geringe Lagerbestände: Eine
▪ Überwachen und steuern des Einhaltens der Pläne Kunden mit Hilfe des Artikelstammbaumes erstellt (Verwendung hohe Termintreue kann i.d.R. mit einem hohen Lager-
▪ Tätigkeit: betriebswirtsch. Kontrollen (Abweichungsanal. der von Artikelstammsätzen) und dann als fertige Bestellung an den bestand realisiert werden z.B. um Störungen in Pro-
Ist- von den Soll-/Planwerten) Kunden geschickt. duktion, schwankende Auftragslage, Lieferantenprob-
d) Welche vier grundlegenden Operationen erlauben BIS im Allge- leme, etc. auszugleichen
In welchem Bereich wird eine Eingangsrechnung erzeugt? Rech- meinen im Umgang mit Datensätzen?! ● Hohe Termintreue ←→ Hohe Kapazitätenauslas-
nungswesen ->Finanzwesen ->Kreditoren ->Buchung ->Rechnung erstellen, lesen, aktualisieren, löschen tung: Wenn Kapazitäten Auslastung (MA und BM)
Das Festlegen der Preiskonditionen befindet sich im Bereich e) Warum sollte man in ERP-Systemen sämtliche Daten immer hoch, dann keine Puffer um Störungen (Krankheit,
Vertrieb->Stammdaten rechtzeitig und korrekt eingeben bzw. ändern, was Menge, Wert Wartung) auszugleichen
Die Nummern der Bestellungen im Modul Logistik->Materialwirt- und Zeitbezug betrifft? ● Kurze Durchlaufzeiten ←→ Hohe Kapazitätenaus-
schaft->Einkauf beginnen immer mit 450... Falsche Planung von Ressourcen und gleichzeitig falsche Ausgabe lastung: Wenn Maschinen immer voll ausgelastet,
Bauen die Belege im Modul Vertrieb auf einander auf oder werden von Ergebnissen (z. B. auf aktuellen Auftragsbestand bzw. Liefer- dann i.d.R. hoher Puffer vor Anlage damit Anlage nicht
immer separat angelegt? die Belege bauen auf einander auf menge/Lagermenge) leerläuft → neue Aufträge müssen sich bei diesem Puf-
Die Abfolge der Belege in Einkauf und Vertrieb wird als (Belegfluss) f) Nennen Sie jeweils ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn fer “hintenanstellen”
bezeichnet. man eine falsche Menge, einen falschen Wert oder einen falschen ● Geringe Lagerbestände ←→ Hohe Kapazitätenaus-
Welches Sachkonto erfordert das Anlegen eines kostenrechnungs- Zeitbezug angibt. lastung: Wenn Maschinen immer voll ausgelastet,
relevanten Kontierungsobjektes? Verkaufserlöse Inland - falsche Menge → falscher Lagerbestand (benötigte Nachlieferung dann i.d.R. hoher Puffer vor Anlage damit Anlage nicht
des Artikels wird zu spät erkannt) leerläuft → hoher Lagerbestand
Industrie 4.0 - falscher Wert → zu hoher/geringer Preis wird dem Kunden ge-
zusätzliche vertikale Vernetzung der eingebetteten Systeme (Pro- nannt → Kosteneinbuße Leitteilplanung MPS (Master Production Schedule):
dukte) mit betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware erlaubt: - falscher Zeitpunkt → bei Just-In-Time-Verträgen kommt es zu Lanthan (China) für Handys, starken Einfluss auf den
• optimale Ressourcennutzung (Maschinen / Material) in allen Pro- Vertragsstrafen, wenn zu spät/früh geliefert wird Gewinn
zessphasen, dadurch erhebliche Rationalisierungs- und Optimie- Reduzierter Planungsaufwand➔ Optimale Ausnut-
rungspotentiale in Logistik und Produktion. SAP Intern: Führungskräfte, Senior Management, Verwaltung, Mit- zung von Ressourcen ➔ Keine Engpässe ➔ Reduktion
• kürzeste Reaktionszeiten bei Störungen durch lokale Autonomie (im arbeiter der Bestände -> Geringere Kapitalbindung ➔ Bessere
Gegensatz zu zentralen Störungserfassungen) Extern: Justizbehörden, Banken, WP, Aktionäre, Versicherungen, Termintreue, Höhere Lieferbereitschaft ➔ Viele
• aktive digitaler Produktgedächtnisse, die direkt in der Produktions- Steuerbehörden, Medien
schnell durchgeführte Planungen vergleichbar ➔ Keine
und Logistikkette installiert sind (entspr. Industrieprojekte) und ohne Effekte des Wareneingangs: Preise werden aktualisiert, Material-
Nervosität in der Planung
die sonst übliche Informationsverdichtung beleg wird erstellt, Buchhaltungsbeleg, Bestandsmengen