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Übersetzen: Kursinhalte
- Verschiedene Übersetzungsformen (Paraphrase, Zusammenfassung, „wörtliche“
Übersetzung)
- Verschiedene Genres (Journalistische Texte, TED-Talks, informative Kurzberichte, Fachtexte für
Laien, Gebrauchsanweisung, Beipackzettel, Hinweisschilder, Verpackungsaufschrift, Webauftritt,
Nachrichtenmeldung, Broschüre, Brief, Vertrag, (Nachrichten)Bericht, (Webseite-)Artikel,
Bildergeschichte, E-Books, Kinderbuch, (elektronische) Informationsbroschüre…)
- Verschiedene Themen: Politik, Wirtschaft, Technik, Kultur, Gesellschaft, Tourismus…
- Übersetzungsprobleme erkennen, benennen & kritisch reflektieren können
o Kurzer Übersetzungskommentar, Lokalisieren von Ü-Problemen/-Fehlern, kritische
Reflexion der Lösungen
Der Übersetzungskommentar
Teile
1. Analyse des Übersetzungsauftrags (ÜA)
2. Analyse des Ausgangstextes (AT)
3. Festlegen einer allgemeinen Übersetzungsstrategie
4. Detailkommentar zur Lösung spezifischer Übersetzungsprobleme
Der Ü-Kommentar gibt die Schritte für eine (professionelle) Ü wieder.
Analyse des Ausgangstextes (AT) - T.O.S.T.A-Modell (Translation Oriented Source
Text Analysis)
Übersetzungsstrategie: abhängig vom Ausganstext Also erst den AT analysieren!
- Details
o Texttyp
o Fachsprachlichkeitsgrad
o Identifikation potenzieller Übersetzungsprobleme
1. Textexterne Merkmale
a. Umstände der Entstehung: Autor, Quelle, Datum, Kontext (Reaktion auf anderen
Text/Richtlinie/Ereignis in der AS-Kultur/aktuelles Thema…?), Medium (Webseite
(www), elektronischer Text, E-Books, Papier…)
b. Fachbereich (juristisch, technisch, ökonomisch, politisch, touristisch, literarisch,
ökologisch…), Genre (Supra), Texttyp (informativ, appellativ, entspannend,
narrativ/erzählend…)1
c. Zielpublikum (Alter, politische Ausrichtung, Fachkenntnisse, Unterschied AT & ZT…)
d. Textintention: Darstellungsintention, Appellintention (Emotionen auslösen,
informieren…), Unterhaltungsintention und Ausdrucksintention des Verfassers
(Werbung in eigener Sache oder für bestimmten Zweck)
2. Textinterne Merkmale
a. Grad der Fachsprachlichkeit siehe unten: wie viel Fachsprache im Text?
1
Unterschied Genre Texttyp: Texttyp wird im Sinne von K. Reiß (1976) funktionsbezogen definiert
(siehe Ppt Woche 1, Dia 12). Das Genre ist enger definiert. Z.B. gehören zu den informativen Texttypen
die Genres Zeitungsbericht, Rezept, Gebrauchsanweisung.
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, b. Stilistische Merkmale, die Kommunikationsziel und Intentionen unterstützen:
bedeutungsgeladene Adjektive, Kursivdruck, Syntax und Lexik, Satzzeichen, Ton,
Verben, Nomen, persönliche Geschichte, Zitaten, (rhetorische) Fragen,
Umgangssprache, Lautmalerei, Sprachspielerei, Reim, kulturspezifische Elemente…
c. Formale Merkmale (über die Form): Layout, Satzzeichen, Aufbau, Formatierung,
Mustervorlage, externe Textverweise, (umgekehrte) (Pyramide)Struktur, Einleitung,
Illustrationen, Absätze, Informationseinteilung…
Wer übermittelt wem wozu über welches Medium wo wann und warum einen Text mit
welcher Funktion? Worüber sagt er/sie was (was nicht), in welcher Reihenfolge, unter
Einsatz welcher nonverbalen Elemente, in welchen Worten, in welchen Sätzen, in
welchem Ton, mit welcher Wirkung?
Fachsprachlichkeitsgrad
- Vertikale Komplexität: Wie fachsprachlich ist ein Text? Wo
befindet sich der Text auf dem Fachsprachlichkeits-
Kontinuum?
o Sachtext mit wenigen (und allgemein verständlichen)
fachsprachlichen Ausdrücken
o Empfängerbezogener Fachtext
o Sachbezogener Fachtext
- Horizontale Komplexität: Kennzeichen von Fachsprache
o Fachterminologie: wie viel Theorie und Terminologie
wird benutzt?
o Abbildungen/Symbole/Grafiken
o Nominalstil
o Passivkonstruktionen
o Funktionsverbgefüge (z.B. in Betrieb nehmen, einer Kontrolle unterziehen, in Frage stellen…)
o Viele Verben mit Präfixen
o Komposita
o Neologismen
Vom Texttypen zur Übersetzungsstrategie
Textfunktion2 (+ Sprachreg Basis-Übersetzungsstrategie
Beispielgenre) ister
Inhaltsbetont (Fachtext) Sachlich Gesamte Wiedergabe der AT-Informationen, ggf.
mit Ergänzungen bzw. Erläuterungen. Information
muss übereinstimmen und gleichbleiben. Man
muss Information übertragen, also sind faktische
Ü-Fehler unerlaubt.
Formbetont (Gedicht) Ästhetisch Kreative Übersetzung mit Mut zu gezielten
Änderungen. Übersetzer soll Empathie mit dem
AT-Verfasser anstreben, um einen ähnlichen
ästhetischen Wirkungswert im ZT zu erzielen.
Appellbetont (Werbung) Dialogisch Wichtigste: dieselbe Intention, Leser muss sich
genau angesprochen fühlen. Anpassung an die
ZT-Sprachkultur, um denselben Effekt des Textes
auf die Leser zu erzielen.
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Textfunktion = kommunikative Funktion eines Textes in einer konkreten Situation
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