Zusammenfassung der wichtigsten Informationen für die Vorbereitung auf das Staatsexamen für die Psychologie der Erziehungswissenschaften für das Lehramt Gymnasium
II. Kognitive, motivationale und emotionale Bedingungen des Lernens
9. Intelligenz, Kreativität und Begabung
Intelligenz Psychometrische Intelligenzmodelle
= allgemeine oder bereichspezifische Fähigkeiten, die Person ermöglicht —> Intelligenztest mit Aufgaben für repräsentative
• unterschiedliche, v.a. Komplexe Aufgabenstellungen durchzudenken Bereiche —> Untersuchung Denkprodukte
• Probleme in neuartigen Situationen zu lösen
d.h. Nicht durch Lernerfahrungen vertraut —> keine automatisierten Kognitionspsychologische Intelligenzforschung
Handlungsroutinen können zur Problemlösung eingesetzt werden —> Untersuchung Denkprozesse z.b.
Strategien, Bearbeitung
Begabung (iPEGE-Gruppe 2010)
= allgemein Leistungsvermögen insgesamt
= speziell jeweils individueller Entwicklungsstand der leistungsbezogenen Möglichkeiten
—> Vorraussetzungen,die bei entsprechender Disposition & langfristiger systematischer Anregung und Förderung das
Individuum in die Lage versetzen, sinnorientiert zu handeln und auf Gebieten, für jeweilige Kultur als wertvoll betrachtet,
anspruchsvolle Tätigkeiten durchzuführen
(Hoch-)Begabt
= höheres Leistungsvermögen & größeres Förderpotenzial —> besonderer Umgang aus psychologischer, pädagogischer & didaktischer Hinsicht
Individuelles Muster an Begabungsfaktoren = Begabungsprofil (verändert sich laufend)
Talent = bereichsspezifische Befähigung —> Abgrenzung vom schulischem und akademischen Bereich zum Bezeichnen von Leistungsvorrausetzungen
Z.b. musikalisch, künstlerisch,…
Kreatives Problemlösen: Aufgaben Konvergentes Denken
• Ziel des Prozesses nicht genau vorgegeben bzw. Mehrere Lösungen möglich = kl. Intelligenzaufgabe d.h. Finden richtiger Aufgabenlösung
• Umfangreiches & gut strukturiertes Vorwissen Grundlage neuartiger Ideen & Aufgaben Divergentes Denken
überraschender Lösungen = Finden vieler verschiedener & origineller Problemlösungen +
• Problemlöseprozesse: Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven, Elaboration
Kombination aus Elementen vorhandenen Wissens für neuartige Lösung
—> geht über intelligentes Verhalten hinaus
9.2. Intelligenz
Theorien der Intelligenz
Generalfaktorentheorie: (Charles Sperama)
Allgemeine Intelligenz: Ursache für positive Zusammenhänge verschiedener intellektueller Fähigkeiten —> Generalfaktor „g“
Weitere Intelligenzfaktoren: Korrelation zwi. einzelnen Intelligenzmaßen Mittel —> Pro Leistungsanforderung ein spezifischer Faktor „s“
—> Leistung hat g und s (3 Typen Intelligenzaufgaben -> s1,s2,s3)
Primärfaktoren-Modell (Louis. L. Thurstone)
Intelligent besteht aus 7 weitestgehend unabhängige Primärfaktoren 1. räumliches Vorstellungsvermögen 5. Logisches Schlussfolgern
—> kein Gesamtwert für Intelligent möglich —> Intelligenzprofil 2. Auffassungsgeschwindigkeit 6. Wortflüssigkeit
3. Rechenfähigkeit 7. Sprachverständnis
4. Gedächtnisleistung
, Zweifaktentheorie: (Raymond B. Cattel 1987) Berliner Intelligenzstrukturmodell (Adolf Otto Jäger)
Existenz zweier Generalfaktoren (beeinflusst durch mehrere Primärfaktoren)
1. fluide Intellgenz: angeborene, generelle Fähigkeit zum logischen Denken
2. Kristalline Intelligenz: Erworbene Fähigkeiten; Entwicklung aus fluider Intelligenz &
Sozialisationseinflüssen (z.b. Lerngelegenheiten) Intelligenz-
operationen
Inhaltliche
Drei-Schichten-Modell (John B. Caroll 1993) Intelligenzfaktoren
1. Schicht = Ca. 70 eng gefasste, raltiv spezialisierte Faktoren (z.b. Leseverstehen,…)
2. Schicht = 8 Faktoren höherer Generalität (fluide Intellgenz,…)
3. Schicht = 1 Faktor: Generalfaktor —> Repräsentation schlussfolgerndes-
abstraktes Denken Aggregation der Fähigkeitsbündel zu einem
Gesamtwert möglich (vgl. Spearman)
Messung von Intelligenz: (Ursprung Galton 19. Jh) Flynn-Effekt:
IQ steigt 3 pro Jahr
Grundlage:
• Testwert eines Intelligenz- oder Leistungstest drückt Abweichung von Mittelwert einer Bezugsgruppe aus
—> keine absolute sondern auf Bezugsgruppe bezogen relative Bewertung
—> Mittelwert und statistische Kennwerte der Bezugsgruppe sehr genau notwendig —> Normierung des Tests mit Normstichprobe
• menschliche Fähigkeiten folgen Gauß- oder Normalverteilung (heutzutage oft auch Voraussetzung)
Objektivität (Wer misst) Reliabilität (Wie genau misst der Text das, was er misst)
= Grad der Unabhängigkeit der Durchführung, Auswertung & = Messgenauigkeit oder Zuverlässigkeit
Interpretation eines Test vom Diagnostiker Wichtig: Ermittelte Testwert evtl stark vom „wahren“
Wichtig: Standardisierung für möglichst hohe Objektivität Wert abweichend —> Messfehler
Annahme: Fehlerwerte über viele Messungen
Validität (Misst der Test das, was er messen soll?) normalverteilt & im Mittel gleich 0
= Gültigkeit
Notwendig für gültige Interpretation
Nebengütekriterien
1. Fairness (keine Benachteiling z.b. Migranten,…)
2. Nützlichkeit (Frage nach Sinnaftigkeit bzgl. Pädagogischer Entscheidung)
3. Vergleichbarkeit (mit anderen Tests)
4. Ökonomie (Zeit, Geld & Ressourcen)
IQ
= Beschreibt, wie stark die intellektuelle Leistungsfähigkeit einer Person vom Durchschnitt einer Vergleichsgruppe abweicht
Durchschnittliche Leistung IQ = 100; Standardabweichung 15Pkte -> Durchschnittsbereich 85 bis 115
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