01 INTEGRATIVES
Ätiologie der Depression
„ÄTIOLOGIEMODELL“
Integratives „Ätiologiemodell“ der Depression
DER DEPRESSION
• Eigentlich ein Diathese-Stress-Modell →
> Metaebene
Eigentlich ist das ein
•Diathese-Stress-Modell
Dysfunktionale Kognitionen: damit
=> Metaebene
werden wir nicht geboren, entwickeln sich
> Frage: Welche Aspekte
durch Erfahrungen und Werte → soziale
lassen sich für das
Aspekte,
ZustandekommenNormen,
der Rituale in drei zentralen
Modellen
Beschwerden wiederfindbar
annehmen
bzw. für die Therapie am
ehesten nutzen?
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Psychologische Erklärungstheorien
1. Verstärker-Verlust-Theorie (Lewinsohn, 1974)
• Lernpsychologisches bzw. verstärkungstheoretisches Erklärungsmodell
• Zentrale Annahme: depressive Symptomatik geht mit geringer Rate
verhaltenskontingentpositiver Umweltverstärkung (insb. soz. Interaktionen)
einher (Kontingenz= auf Stimulus erfolgt relativ zügig eine Reaktion)
• Geringe Rate reaktionskontingenter positiver Verstärkung wirkt als UCS für
depressive Symptomatik (alles positive prallt von Patienten ab, negative bleiben
haften; zu wenig schöne Aktivitäten in
ihrem Leben; versagen sich viele
positiven Dinge selbst)
• D.= Konsequenz einer niedrigen
Verstärkerrate
• fatal: nach kurzfristiger Zuwendung
gegenüber dem Depressiven erfolgt
oftmals langfristige Abwendung
• Narzissmus → Depression (es muss
alles fantastisch, groß, bunt, besonders
sein, da die Verstärker, die für
Normalen ausreichend sind, genügen
Narzissten nicht)
• Es gibt nur wenige empirische Belege aus längsschnittlich angelegten Studien,
demnach z.B. mangelnde soziale Fertigkeiten (bzw. Defizite im Sozialverhalten)
und die Entstehung despressiver Störungen ursächlich in Verbindung gebracht
werden können
→ Theorie = deskriptiv, kann nicht als kausale und experimentell begründete
Theorie eingeordnet werden
→ Theorie dennoch eine hohe Praxisrelevanz für Psychotherapie (Implikationen
für Praxis → Patienten therapieren)
, Klinische II
Wodurch ist die geringe Rate potenzieller Verstärker bedingt?
1. Geringe Anzahl und niedrige Qualität potenziell verstärkender Ereignisse und
Aktivitäten (z.B. aufgrund schlechter sozioökonomischer Bedingungen oder
altersspezifischer Prozesse wie z.B. Isolation im höheren Alter)
2. Mangelnde Erreichbarkeit bzw. Verfügbarkeit von Verstärkern (beeinflusst durch
verschiedene situative und temporäre Merkmale, z.B. Scheidung, Arbeitsplatzverlust,
Umzug)
3. Ein defizitäres instrumentelles Verhaltensrepertoire, das mit einer niedrigen
Verstärkerrate assoziiert ist (z.B. mangelnde soziale Kompetenz)
2. Modell der dysfunktionalen Kognitionen und Schemata (Beck, 1979, 1974)
• Kognitive Lerntheorie
• Zentrale Annahme: dysfunktionale kognitive Schemata (stabile Muster und
Denkstrukturen, z.B. Grundannahmen
“KOGNITIVE TRIADE” NACH BECK
„Kognitive Triade“ nach Beck
> Diese dysfunktionale, negative Schemata und
Überzeugungen (Grundannahmen) sind durch frühe
Erfahrungen und Lernprozesse erworben und können
durch bestimmte Situationen, die der Entstehungssituation
Negative
Selbst-wahr-
ähneln, „aktiviert“ werden!
nehmung
> sie sind schlecht zugänglich und situationsunabhängig
> negative Schemata lösen wiederum „automatische
Depression
Gedanken“ aus
Negative
> Diese sind gut zugänglich, situationsspezifisch, konkret
NegaHve
Interpretation
2. MODELL DYSFUNKTIONALER KOGNITIONEN UND
von
Erfahrungen
Erwartung an
die ZukunJ
SCHEMATA NACH BECK (1974)
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MODELL DER KOGNITIVEN VULNERABILITÄT NACH
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BECK & EMERY (1985)
Modell der Kognitiven Vulnerabilität (Beck & Emery, 1985)
› Kogni>ve Verzerrungen in Form von unlogischen und nega, ven Gedanken über
Erfahrungen und Situa>onen bilden eine (kogni, ve) Vulnerabilität für die
Entwicklung neuer nega>ver Gedanken
… mich hat noch nie
jemand gemocht und das
wird sich auch niemals
ändern …
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